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CHRISTIAN DEATH

Death Club 1981-1993

Die Diskografie der 1979 respektive 1981 in Orange County, CA gegründeten CHRISTIAN DEATH ist endlos lang, mindestens genauso lang wie die Liste der Musiker, die seit ihrer Gründung Anfang der Achtziger zur Band gehörten. Die letztendlich einzig wichtigen Konstanten waren Bandgründer und Sänger Rozz Williams (der 1998 starb) und Gitarrist Valor, die aber in der zweiten Hälfte der Achtziger begonnen, sich mit jeweils einer eigenen Bandversion unter dem Namen CHRISTIAN DEATH Konkurrenz zu machen. Valors Band ist bis in die Gegenwart aktiv, 2007 und 2015 („The Root Of All Evilution“) kamen neue Alben. Für mich lag und liegt die Faszination von CHRISTIAN DEATH bis heute in ihrer Verbindung von punkig-dichtem Gitarrenspiel (Rikk Agnew, den man auch von den ADOLESCENTS kennt, war Teil der Ur-Besetzung), dezentem Synthie-Einsatz und Rozz Williams’ intensivem, unverkennbarem Gesang, ihren Wurzeln in der Deathpunk-Szene von Los Angeles. Gerade die drei ersten und wichtigsten Alben „Only Theatre Of Pain“ von 1982 (auf dem Punklabel Frontier erschienen), „Catastrophe Ballet“ von 1984 und „Ashes“ von 1985 (alle drei mit Rozz Williams als Sänger) sind erstklassige US-Vertreter des punkbasierten Wave/Goth-Rock, der ja sonst eher aus England kam. Mit Valor Kand als Frontmann entstanden alle weiteren Platten, auch die beiden direkten Nachfolger „Atrocities“ (1986) und „The Scriptures“ (1987), die für mich neben den ersten drei Alben den Kern des CHRISTIAN DEATH-Schaffens darstellen, bewahren sie – „Atrocities“ vollständig und „The Scriptures“ ansatzweise – doch den klassischen CHRISTIAN DEATH-Goth-Sound, wohingegen spätere Alben für die Band sicher eine Weiterentwicklung waren, auf mich aber keine Faszination mehr ausüben konnten. Der Katalog der Band wurde im Laufe der Jahre verschiedentlich ausgewertet, die Menge an brauchbarem historischem Material ist aber endlich, so dass man irgendwann alles doppelt hat. Auf dem CD-Teil dieses CD-DVD-Bundles, für den ein Booklet von circa 2008 recyclet wurde, finden sich Songs von den ersten drei Alben plus ein paar weitere ohne exakte Herkunftsbeschreibung plus ein Bonus-Song von 2019 – stumpfer Gruftie-Stampfsound ohne die alte Magie. Der DVD-Teil besteht aus einem Konzertmitschnitt („Live at the Mason Jar“ in Pheonix, AZ) von 1990 mit Rozz als Sänger und Rikk Agnew (der auch interviewt wurde) an der Gitarre – eine von VHS gerippte Version dieses Mitschnitts findet man freilich auch auf YouTube. Wer will, darf an dieser Stelle die Sinnfrage stellen ...