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FRITTENBUDE

Apokalypse Wow

Funktionieren FRITTENBUDE auch als Duo? „Apokalypse Wow“, das erste auf dem eigenen Label Nachti erschienene Album, beantwortet diese Frage eindeutig mit ja. Nun hat der ehemalige Gitarrist Martin Steer auch noch an vielen der hier versammelten Songs mitgewirkt, aber auch die, die ohne ihn entstanden, überzeugen. In zwölf festivaltauglichen rockigen Elektropop-Nummern verfahren FRITTENBUDEN nach ihrem bewährten Konzept und verbinden herrschafts- und gesellschaftskritische Themen mit Lyrics, die pure Lust und Freude am Leben transportieren. Das ist Easy Listening auf hohem Niveau mit Witz und Haltung. Ein bisschen Punk ist halt immer. „Solidarität und Promiskuität“ heißt es programmatisch zu Beginn des Openers „Stoli“. Der Song ist neben „Orchidee“ und „Marx & Biggie“ der dritte Titel, den ich von einem insgesamt starken Album hervorheben möchte. Überhaupt ist FRITTENBUDE ein musikalisch abwechslungsreiches Werk gelungen, wobei die poppigeren Klänge dieses Mal etwas mehr in den Vordergrund drängen, ohne dass es ins Seichte abzudriften droht. Seicht ist sowieso nicht: „Gib mir eine neue Welt, denn die alte habe ich abgefuckt ... / Never change a running system! / Nur das der Kapitalisten“. „Apokalypse Wow“ geht direkt auf die Zwölf, ins Ohr und in die Beine. Ab dafür.