GODZILLA

Die weltweite Popularität des japanischen Filmmonsters Godzilla dürfte noch die der klassischen Universal-Monster wie Dracula übertreffen. Godzilla war Hauptdarsteller von bisher 28 Filmen, die eine riesige Fangemeinde besitzen, auch wenn es sich dabei in der Regel nur um detailverliebten kindischen Trash mit Männern in Gummikostümen handelt.

Dabei gerät oft in Vergessenheit, dass Ishirô Hondas in Schwarzweiß gedrehter erster Godzilla-Film trotz ähnlich primitiver Spezialeffekte eine durch und durch ernste Angelegenheit war, der das japanische Atombomben-Trauma des Zweiten Weltkriegs widerspiegelte, und dessen erste Bilder deutlich auf die späteren Atomtests der Amerikaner im Pazifik verwiesen.

Roland Emmerich hatte bereits 1998 den Versuch unternommen, Godzilla zu amerikanisieren – zwar mit besseren Trickaufnahmen, aber bei Godzilla-Fans ist der Film dennoch verhasst. Denn heraus kam eher ein Remake von „Panik in New York“ (1953) als ein richtiger Godzilla-Film.

Zum 60. Geburtstag unternahm jetzt Regisseur Gareth Edwards, der zuvor den drögen Science-Fiction-Film „Monsters“ gedreht hatte, einen weiteren Versuch. Die größte Enttäuschung dabei ist (Achtung: Spoiler-Alarm!), dass „Breaking Bad“-Hauptdarsteller Bryan Cranston bereits im ersten Drittel das Zeitliche segnet, womit dem Film die wirklich interessante menschliche Ebene abhanden kommt.

Der war im Prolog des Films als Verantwortlicher für Erdbebensicherheit eines Kraftwerks auf den Philippinen (Fukujima lässt grüssen) auf ein prähistorisches Monster gestoßen, verlor seine Frau dabei und ist seitdem wie besessen diesem Phänomen auf der Spur.

Auch wenn Edwards’ „Godzilla“ auf inhaltlicher Ebene selten überzeugen kann, ist sein apokalyptisches Monster-Spektakel zumindest immer schön anzusehen und von überflüssigen Humor befreit.