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HINDS

The Prettiest Curse

Spanische Musik erinnert mich immer an nervtötende „Despacito“-Radio-Hits. Wie gut, dass HINDS mir so eine schöne Alternative bieten. Denn auf ihrem dritten Album singen sie zum ersten Mal auch in ihrer Muttersprache. Das ist nicht die einzige Neuerung für das Quartett aus Madrid. Die LoFi und Garage-Sounds weichen poppigen Nummern mit gelegentlichen Grunge-Anleihen, einer einwandfreien Produktion und vielen Keyboards und Synthesizern. Dabei erweist sich schon der Opener als angenehm eingängig. Diese Platte funktioniert sowohl mit Kopfhörern und geschlossenen Augen im Bett liegend, als auch als chilliger Soundtrack in einer entspannten Runde. Wirklich krachen lassen es HINDS nämlich nicht. Das kann man je nach Situation entweder super oder eben lahm finden. Ich persönlich mag es lieber, wenn es mehr zur Sache geht, freue mich aber, dass ich ein schönes Album habe, um es nebenbei laufen zu lassen. Das ist ja auch was. Vor allem wenn eine Band so überaus sympathisch ist wie HINDS. Zwar sind die Songs durchaus eigenständig, zeichnen sich aber auch durch eine verspielte Zitierfreude aus, die Spaß macht. Neben deutlichen Nineties-Vibes fühlt man sich stellenweise zum Beispiel an aktuelle Pop-Acts wie Lorde erinnert. Auch wer Fan der Label-Kolleginnen DREAM WIFE ist, ist bei HINDS gut aufgehoben.