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LA LUZ

s/t

Nach zwei Alben, bei denen Ty Segall als Produzent wirkte, hat der Sub Pop-Ableger Hardly Art LA LUZ für die neue LP nun mit Adrian Younge ins Studio geschickt. Dieser arbeitete zuvor vornehmlich mit HipHop-, Jazz- und Soul-Künstlern, hat daher einen ganz anderen Workflow. Vor allem hat es dem Bandsound noch mehr Tiefe verliehen, vielschichtige Arrangements, dafür immer weniger Fuzz-Pedale. Das mittlerweile vierte Album des Surf-Noir-Trios aus Los Angeles ist eine deutlich entspannte Angelegenheit, vermutlich hat auch der Umzug von Frontfrau Shana Cleveland ins ländliche Nordkalifornien Spuren hinterlassen. Selbstverständlich bleibt die Soundästhetik fein ziseliert, LA LUZ werken mit bittersüßen Melodien, satten Harmonien und schwingen den Bogen von verträumten Psychedelik-Pop-Songs zu verhalltem Surf-Twang. Die sirenenartigen Vokalbeiträge der drei Sängerinnen brillieren mit erstklassigem Satzgesang sowie einer betörenden Sinnlichkeit. Dennoch bleibt das selbstbetitelte Werk bei allen Sphärenklängen eine geerdete Angelegenheit, wirkt sehr aufgeräumt und selbstreflektiert. In ihrem Umfeld bleiben LA LUZ absolute Spitzenklasse, sie haben ihren Sound finden und immer weiter verfeinern können und verfügen nun über eine beinahe beängstigende Strahlkraft und einen verstörenden Magnetismus.