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LAST INTERNATIONALE

Soul On Fire

„Soul On Fire“ ist massiv, mächtig, fordernd. groß. Das erste Hören des neuen Albums von THE LAST INTERNATIONALE kann einen zunächst überfordern, ist doch die Zahl der parallelen Gitarrenspuren und Effekte Legion.

An allen Ecken surrt und flimmert es und auch die eigentlich übergroße Stimme von Sängerin Delila Paz wurde an vielen Stellen der Platte mit Effektspielereien versehen. Vielleicht kommt das davon, wenn man sein Projekt via Crowdfunding finanziert, dabei viel mehr Geld zusammenkommt als avisiert und somit auch mehr Studiozeit gebucht werden kann.

Doch zurück zum Ausgangspunkt: Anfangs wirkt „Soul On Fire“ also überproduziert, nach mehreren Durchläufen ergibt aber alles Sinn und nahezu jeder Song wächst, bis man das Gefühl hat, an etwas ganz Großem teilzuhaben.

Eine derart bombastische Produktion hört man in Zeiten des Homerecordings nur noch selten. Und wir reden hier von Blues Rock. Gleich die ersten zwei Songs, „Hard times“ und „Mind ain’t free“, würden perfekt in jeden Mafia-Filmsoundtrack à la „Goodfellas“ passen und stehen einem Übersong wie „Gimme shelter“ in nichts nach.

Im Mittelteil verzettelt sich das Album etwas zu sehr in Improvisationen, die Griffigkeit der Songs lässt etwas nach, bis mit dem Titeltrack wieder Fahrt aufgenommen wird. Im weiteren Verlauf gibt’s mit „Need somebody“ noch eine zu Tränen rührende Ballade und in „Hit ’em with your blues“ eine straighte Nummer mit brutalem Basssound.

Hammer-Platte einer Band, die zu Recht „groß“ denkt.