MARK LANEGAN

Straight Songs Of Sorrow

Erst vor gut einem halben Jahr erschien das letzte Album „Somebody’s Knocking“ von Mark Lanegan beziehungsweise der MARK LANEGAN BAND, jetzt hat der ehemalige Sänger der SCREAMING TREES (und für einige Jahre Mitstreiter der QUEENS OF THE STONE AGE) bereits einen Nachfolger namens „Straight Songs Of Sorrow“ am Start. Zwischenzeitlich erschien auch noch seine Autobiografie „Sing Backwards And Weep“ (bisher nur im englischen Original erhältlich), in der Lanegans langjährige Drogenabhängigkeit viel Raum einnimmt und der Autor fast schon makabere Sätze wie „Heroin kept me from dying of alcoholism“ zum Besten gibt. Zu den fröhlichsten Musikern hat Lanegan noch nie gehört und sein individuelles Leid in wundervolle, wenn auch tieftraurige Musik verwandeln können. Auch „Straight Songs Of Sorrow“ scheint mehr der begleitende Soundtrack zu Lanegans düsterer Lebensbeichte zu sein als ein echter Stimmungsaufheller. Lanegans spezieller Gothic Noir besaß in den letzten Jahren auch immer mehr eine stärkere experimentelle Seite, geprägt vom Einsatz elektronischer Sounds. Auf „Straight Songs Of Sorrow“ wechseln sich diese Synthpop-artigen Nummern mit spartanisch instrumentierten Folksongs ab, die Lanegan oft nur zusammen mit Alain Johannes (ehemals bei ELEVEN) eingespielt hat, neben Gastmusikern wie Greg Dulli, Simon Bonney, Dylan Carlson oder Cave-Mitstreiter Warren Ellis, neben Lanegans Lebensgefährtin Shelley Brien als Duettpartnerin. Wie schon das letzte Album „Somebody’s Knocking“ wirkt „Straight Songs Of Sorrow“ erst etwas sperrig, öffnet irgendwann aber doch seine Türen zu Lanegans sehr persönlichen Welt der Klagelieder.