MATULA

Schwere

Schwere tut weh. Nein, damit ist nicht das neue Album von MATULA gemeint, sondern das Gefühl. Innere Leere, vertane Chancen, Aussichtslosigkeit, Einsamkeit. All dies fühlt sich schwer an. Und das wissen auch MATULA. Auf ihrem ersten Album seit vier Jahren laden Deutschlands Vorzeige-Emopunks nicht zur Party, sondern zum verkaterten Morgen danach ein. Führen eine Bestandsaufnahme durch und stellen fest: das hier muss und wird wehtun. Irgendwo zwischen Mid- und Uptempo beginnen die Nordlichter damit, die Mentalität der Großstadt zu entromantisieren, hinterfragen die Flucht ins Party- und Nachtleben und stellen sich schlussendlich der wohl schwersten Sache der Welt: dem Ende einer Beziehung, dem Bruch mit einem geliebte Menschen. Anders als noch bei „Auf allen Festen“ wird der Pop-Anteil hier zugunsten der Dringlichkeit zurückgeschraubt, was der Platte im Ganzen sehr guttut und den Texten den richtigen Raum zur Entfaltung lässt. MATULA werfen hier nie die Schuldfrage auf, sondern akzeptieren die Tatsache, dass es manchmal einfach nicht passt und niemand dafür verantwortlich ist. Es geht um Träume, Hoffnungen und letztlich die Akzeptanz, die in der Erkenntnis endet, dass wir in all dem lauten Taumel nicht allein sind. Egal wie weh es tut, egal wie schwer es ist: Aufgeben gilt nicht.