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MELODRAMATIC FOOLS

Beast In Me

Der Rolling Stone veröffentlichte Ende 2014 einen Artikel namens „Metal-Band MELODRAMATIC FOOLS traumatisiert Besucher eines Weihnachtsmarkts“. Der Inhalt dürfte klar sein: Eingeladen von der Stadt, spielte das Quartett sein Set und, wie zu erwarten, gefiel dieser Krach dem gemäßigten Publikum eher weniger. Nachzuvollziehen, spielt diese oberfränkische Band doch eine Mischung aus Death’n’Roll, Heavy Rock und Thrash Metal. Nicht wirklich besinnlich, aber bei weitem auch nicht verstörend. Denn das zweite Album weist in seinen elf Songs ein paar echt gute Riffs, Twin-Leads und Melodien, die an Schweden-Death erinnern, auf – vergleichbar mit BOMBUS. All das wird gepaart mit einer zeitgemäßen Soundästhetik und einem Sänger, der zwischen Growls, einer klarer Gesangsstimme und einer Mischung beider Stile wechselt, die sicherlich an Lemmy erinnern soll. Das wirkt hier und da überzeugend, insgesamt aber zu unausgeglichen, um wirklich langfristig zu zünden – vor allem wenn’s ins Balladeske geht oder wenn im fremdschämenden Song „RIP“ so ungefähr allen Gefallenen des Rock (plus Michael Jackson) gehuldigt wird. Dennoch ist die professionelle Herangehensweise der Band mehr als respektabel.