OFFENDERS

Class Of Nations

Schon vom ersten Ton an klingen die OFFENDERS diesmal völlig anders. Vielleicht liegt es an der Mandoline, die gleich mit der Tür ins Haus fällt? Oder am Streetpunk-Einfluss von BREW 36, der Zweitband von Sänger Valerio und Drummer Checco? Ich kenne die höchst sympathischen Exil-Italiener, die vor Jahren in Berlin-Kreuzberg eine neue Heimat gefunden haben, als 2Tone-Hardliner, glühende Verehrer von Bands wie THE SPECIALS oder MADNESS, aber eben aus dem Berliner Punkrock-Moloch.

„Hooligan Reggae“ hieß bislang ihre selbst gewählte Schublade. Jetzt gesellen sich zum typischen Offbeat aber noch straighte Streetpunk- und Folk-Sounds. So vielfältig haben die OFFENDERS noch nie geklungen.

Mal nach RANCID, mal nach POGUES. Geblieben ist die Attitüde. Mit hoch erhobener Faust wettern Valerio und Co. immer noch gegen korrupte Politiker, soziale Ungerechtigkeiten oder den Rechtsruck in der Gesellschaft.

Politparolen zum Mitgrölen. Von Arbeitern, die noch nie am Fließband standen. Trotzdem ist diese klarere Botschaft nötiger als je zuvor. Rechtzeitig zum 15-jährigen Bandjubiläum im kommenden Jahr haben die OFFENDERS einen neuen Anzug anprobiert und offenbar passt er wie angegossen.

Hoffentlich gehen die Fans diesen Schritt auch mit, dann kann die Jugendweihe auf jeden Fall kommen.