PRESIDENT EVIL

David Arquettes Regiedebüt THE TRIPPER, das hierzulande mit dem ungemein witzigen Titel PRESIDENT EVIL versehen wurde – selten so gelacht – soll so eine Art Slasher-Parodie sein, wo es die Besucher eines nordkalifornischen Hippie-Festivals mit einem Killer mit Ronald Reagan-Maske zu tun bekommen.

Man hat allerdings das dumme Gefühl, dass Arquette hier mit der Brechstange sein persönliches Kultfilmchen basteln wollte, dabei aber offensichtlich vergessen hat, dass dazu mehr als nur das gelangweilte Abspulen der üblichen Genre-Ingredienzien gehört – und Hippies generell oder ein Typ mit der Maske eines Präsidenten aus den 80ern sind nun mal ohne vernünftigen Kontext nicht besonders lustig.

PRESIDENT EVIL ist eine im wahrsten Sinne ziemlich witzlose Angelegenheit, wo man sich ein Lachen wirklich unter Schmerzen herauspressen muss. Und wer darin eine Form von ernsthafter politischer Kritik sieht, leidet offensichtlich unter schweren Halluzinationen.

Wäre THE TRIPPER zumindest noch ein kompetenter Slasher-Aufguss, könnte man ja noch mal ein Auge zudrücken, aber so bleibt wenig, für was man sich begeistern könnte, was mich doch sehr an William Lustigs ähnlich witzlosen UNCLE SAM von 1997 erinnert, wo ein Golfkriegsopfer wieder zum Leben erwacht und in Uncle Sam-Montur sein Unwesen treibt.

Erschwerend kommt auch bei PRESIDENT EVIL hinzu, dass noch nicht mal die eh schon gekürzte amerikanische Kinofassung die SPIO/JK-Prüfung passieren konnte, ganz zu schweigen von der im Oktober in den Staaten erscheinenden unrated Fassung.

Ich bin schon sehr auf die ersten Schnittberichte gespannt.