V-PUNK

Just A Dream

Sie ist ein Phänomen, diese Band aus Kiel: sie hat kein großes Label hinter sich, bringt ihre Platten auf Keller Records selbst heraus, und doch dürften ’ne Menge Leute bereits mal über den Namen gestolpert sein. Denn in den letzten Monaten fanden sich in diversen Fanzines und in diesem Heft Anzeigen, auf Viva lief ein Werbeclip, nur kennen tut die Band bisher kaum jemand – zumindest mehr als den Namen. Seltsam, seltsam ... Wer anhand des Namens freilich auf den Holzweg geraten ist und vermutet, es mit einer weiteren drögen Deutschpunk-Band zu tun zu bekommen, kann diese Befürchtung abhaken. Nein, V-PUNK erweisen sich mit den neun Eigenkompositionen und zwei Coverversion dieses Albums („Mortgage mentality“ von THE BUSINESS und „Walkin’ with the beast“ von GUN CLUB) als handwerklich versierte Punkrocker, die es musikalisch doch eher ins England der späten Siebziger und frühen Achtziger als in die USA zieht. Geboten wird nämlich bolleriger, bissiger Streetpunk, den hier gecoverten Business nicht ganz unähnlich. Als sowas wie ein heimlicher Hit erweist sich „Grown up“, ein wütender Song gegen altersbedingte faule Kompromisse. Als Bonustrack gibt’s dann noch „Das kotzt mich an“ von „Hanna Punk“, der Tochter von Bandleader Zeljko – die ist neun und darf hier an Papis Stelle singen ...