SUBHUMANS (UK)

Foto

Anarchopunk revisited

Nachdem wir unlängst die kanadischen SUBHUMANS interviewt hatten, war es höchste Zeit für ein Interview mit der gleichnamigen englischen Band, deren Kopf Dick Lucas war und ist. 1979 begann Lucas seine "Karriere" als Sänger von THE MENTAL, stieg dann 1980 bei den SUBHUMANS ein, die in der britischen Anarchopunk-Szene neben Bands wie CRASS und CONFLICT eine wichtige Kraft waren. Mitte der Achtziger lösten sich die SUBHUMANS auf, Dick gründete CULTURE SHOCK und rettete viel vom typischen Sound der Vorgängerband in die neue Band hinüber, die bis 1989 Bestand hatte. Es folgte die Gründung der bis heute existierenden CITIZEN FISH, die derzeit parallel zu den 1998 reformierten SUBHUMANS laufen. Der spindeldürre, seit jeher eine dicke Brille tragende Dick Lucas, der sich bis heute äußerlich kaum verändert hat gegenüber den Fotos, die ihn Mitte der Achtziger zeigen, betreibt zudem seit einer halben Ewigkeit das Label Bluurg, auf dem die meisten Platten seiner Bands erschienen sind, aber auch diverse andere von befreundeten Bands. Anlässlich eines SUBHUMANS-Konzertes im Düsseldorfer HdJ stellte ich Dick ein paar Fragen zum Damals, Heute und Morgen.

Dick, wie geht es dir?


Ehrlich gesagt, recht mies, ich bin erkältet. Mein Geist kämpft noch, aber mein Körper hat aufgegeben, haha.


Ich dachte, man gewöhnt sich als Musiker irgendwann an das ständige Touren.

Na ja, wir sind das schon gewohnt, aber das hindert einen trotzdem nicht daran, auf Tour zu krank zu werden. Und als wir im März mit CITIZEN FISH zusammen mit LEFTÖVER CRACK in den USA auf Tour waren und keiner von uns krank wurde, haben wir das gebührend gefeiert. Wir waren begeistert, eine Tour ohne Husten und Niesen, wir mussten es nie ruhig angehen lassen, wow! Das war totaler Luxus - Gesundheit ist echt das Wichtigste im Leben.


Da beneidet man doch die Bands aus Südkalifornien, die fast immer gutes Wetter haben, oder?

Haha, ja, das ist purer Luxus. Aber stell dir vor, wie es denen ergeht, wenn sie in Europa, Kanada oder bloß schon Montana spielen sollen ... Die werden alle sofort krank.


Du machst das schon seit 27 Jahren, hast du schon mal nachgerechnet, wie viel Zeit du in Bandbussen verbracht hast?

Puh ... das könnte man ausrechnen, ich sollte das mal tun, und auch die Meilen zusammenrechnen, die wir verfahren haben.


Und auch die CO2-Emmissionen, die ihr über die Jahre verursacht habt ...

Zugegeben, die haben wir verursacht, aber das machen wir wieder wett, indem wir viele Leute mit unseren Texten und Aussagen auf Konzerten für ökologische Themen sensibilisieren. Mist, ich hätte auf deine Scherzfrage auch mit einer Scherzantwort reagieren sollen, haha. Denn du hast ja Recht, immer um die ganze Welt zu fliegen, ist nicht gerade umweltfreundlich. Aber andererseits verbrauchen wir so nur unseren CO2-Kredit, den wir haben, weil wir nicht jeder fünf Tage die Woche mit dem Auto zur Arbeit fahren.


Aber wer weiß, vielleicht müssen Bands ja in ein paar Jahren Emissionsrechte kaufen, um auf Tour gehen zu können.

Na, ich glaube im Vergleich zu Berufspendlern ist unsere persönliche Bilanz noch ganz okay, auch deshalb, weil wir ja zu fünft oder sechst im Bus fahren. Auf der Liste der Planetenkiller stehen wir ziemlich weit unten.


An all deinen Bands hat mich schon immer der ganz spezielle Sound fasziniert: einerseits Punkrock, andererseits ein eigenwilliger Ska-Einfluss. Und vor allem klingt dieser Sound nach den frühen Achtzigern und Großbritannien, nach CRASS und Co.

Also ich finde, CULTURE SHOCK klangen ganz anders als die SUBHUMANS, und CITIZEN FISH sind irgendwo dazwischen, aber auch das ist eine Verallgemeinerung, denn manche Songs sind völlig eigen. Ich denke, es ist die Dynamik des Sounds, das ist was anderes, als ständig nur sehr schnell zu spielen. Die ständige Wiederholung schwächt den Effekt, sehr schnell zu spielen, recht bald ab. Ich denke, was du meinst, ist das Nebeneinander von schnellen und langsameren Parts, die Stops und Starts. Dazu der repetitive Gesang, das gibt eine interessante Kombination, und daraus ergibt sich eben diese Dynamik. Von CRASS unterscheidet uns, dass wir damals schon bessere Musiker waren als CRASS, aber das war auch nicht deren Ding. Wir haben wirklich geübt, um besser zu werden, während die die Position vertreten haben, jeder solle sich einfach ein Instrument greifen und losspielen. Die Musik war für sie die Untermalung ihrer Message, und die war ihnen wichtiger als die Musik. Die kümmerten sich nicht um Powerchords, Breaks und Hintergrundchöre, es ging darum, eine Message auf die Basics herunterzubrechen, etwas aus dem Bauch heraus zum Ausdruck zu bringen.


War diese britische Anarchopunk-Szene so einheitlich und verbunden, wie das heute rückblickend scheint?

Wir wurden verbunden durch die Fanzines, die über diese Musik schrieben, über Bands, die über das ganze Land verteilt existierten. Die Bands selbst trafen sich eher selten mal, wobei wir recht oft mit RUDIMENTARY PENI, THE MOB und DIRT zusammen spielten. Aber sobald eine Band sich dann einen Namen gemacht hatte, waren sie Headliner-Bands, und man spielte eher selten mit anderen "großen" Bands zusammen. Wir kamen aus Wiltshire, von da kam kaum eine andere Band, das war nicht London, wo es CRASS, CONFLICT, FLUX OF PINK INDIANS und RUDIMENTARY PENI gab. Und da Bands in der Regel anderes zu tun hatten, als sich gegenseitig Briefe zu schreiben, hatte man nicht viel miteinander zu tun. Die Unity kam also eher durch Fanzines, die über diese Bands schrieben, dass sie alle zusammen die Anarchopunk-Szene darstellten. Und wenn dann noch im Plattenladen die Scheiben im gleichen Fach standen, ergab sich der Rest von selbst. Wir haben uns eher indirekt beeinflusst.


Findest du, dass Ian Glasper mit "The Day The Country Died", das es sowohl als Buch wie als DVD gibt, ein treffendes Portrait dieser Szene gelungen ist?

Ja, es ist eine sehr differenzierte Betrachtung und es kommen eine Menge Leute zu Wort. Es ist letztlich unmöglich, die gesamte Bandbreite einer Szene in so einer Dokumentation abzubilden, aber es ist auf jeden Fall ein sehr guter Versuch. Ich hätte mir ein paar mehr Interviews mit CRASS gewünscht. Die Szene war eben keine stromlinienförmige Angelegenheit, sondern sehr zersplittert, überall im Land gab es aktive Leute, es wurde kein gemeinsamer Plan verfolgt. Darüber eine History zu schreiben, die DVD zu machen, das war eine gute Sache.


Wenn man da mitbekommt, wie CONFLICT von der Polizei überwacht wurden, ihnen Auftritte unmöglich gemacht wurden, wie CRASS vom Geheimdienst verfolgt wurden, wie Animal Rights-Aktivisten als Kriminelle betrachtet wurden, da bekommt man den Eindruck, dass Punk damals, in den Achtzigern, noch irgendwie gefährlich und bedrohlich war. Wie siehst du das im Vergleich zu heute?

Heute wird der Staat von den Leuten bedroht, die das tun, worüber CRASS damals gesungen haben. Ich sage nicht, dass es 1980 niemanden gab, der aktiv geworden ist, aber 2007 gibt es definitiv mehr Aktive als damals. Was CRASS damals sagten, das war deshalb so neu, weil es niemand anderen gab, der das gesamte System grundsätzlich in Frage stellte. Okay, im spanischen Bürgerkrieg hatte es solche Leute gegeben, oder die Studenten in Frankreich in den Sechzigern, aber eben nicht zur damaligen Zeit. Punk ist heute sicher nicht mehr die Bedrohung, die er in den frühen Achtzigern darstellte, aber die Bedrohung wird heute von viel mehr Leuten ausgeübt als damals, als die Bedrohung alleine von der Punk-Szene ausging. Bis heute spielen wir unsere Konzerte in Europa zu 90 Prozent in Läden, die von Linken und/oder Punkrockern gemacht werden, und diese Szene ist seit den frühen Achtzigern eher gewachsen. Andererseits ist Punk rein musikalisch gesehen heute sicher keine Bedrohung mehr. Dazu hat man sich zu sehr an die Musik gewöhnt und daran, dass Punks entweder wütend sind oder auch belanglose Popsongs spielen. Und wenn dir so Bubblegum-Punkrock gefällt, schön, das ist okay, das haben damals schon die BUZZCOCKS gemacht, und so kamen letztlich auch wir zu Punkrock. Dass dieser Pop-Punk heute die Übermacht gewonnen hat, kann man sicher kritisieren, aber andererseits ist es gut, dass es Punk heute immer noch gibt, ja, es ist doch überraschend, dass Punk bis heute den Kids etwas bedeutet, sie interessiert. Und es besteht ja Hoffnung, dass die Kids, die Pop-Punk hören, sich eingehender damit beschäftigen, auch mal ein Fanzine lesen, und so lernen, dass da ein alternativer Lebensentwurf dahinter steckt. Denn es ist heute nicht alles Crap, und man kann nur hoffen, dass jemand ein Interview wie dieses liest und dadurch gereizt wird, mal etwas tiefer zu gehen. Man darf auch nicht die Hoffnung verlieren, dass die Dinge sich verbessern, und auf jede beschissene Band kommen auch heute noch drei gute. Und zu glauben, dass alle das Gleiche denken müssen, ist sowieso ein Fehler - das ist diktatorisches, engstirniges Denken.


Was hat dich über all die Jahre motiviert, Teil dieser Szene zu bleiben, warum machst du weiter?

Weil diese Musikszene auch diesen politischen Aspekt umfasst, was bei anderen Musikszenen nicht oder nur in geringem Umfang der Fall ist. Meine Musik ermöglicht es mir, durch andere Länder zu reisen, Information über das Leben dort mitzubekommen, die dortige Gegenkultur kennen zu lernen. So habe ich das Gefühl, zumindest ansatzweise informiert und involviert zu sein, auch wenn mein eigenes Engagement sich darauf beschränkt, der Sänger einer Band zu sein. Und ich treffe gerne Menschen, die neue, andere Ideen haben, mit denen ich mich austauschen kann.


Gab es mal einen Punkt, wo du vor der Entscheidung standest, dich von allem zurückzuziehen?

Nein. Was wäre denn für mich die Alternative? Dass ich mir einen Job suche? Ich habe keinen vorzeigbaren Lebenslauf. Was sollte ich denn auf die Frage eines Arbeitgebers antworten, was ich für Qualifikationen habe? Dass ich seit Jahren in Punkbands singe und Texte darüber schreibe, dass Arbeit scheiße ist, Chefs scheiße sind und der Kapitalismus sowieso, ganz zu schweigen davon, dass die Menschen frei von Autorität sein sollten? Daraufhin soll mir jemand einen Job geben? Wenn ich daraufhin eine Jobangebot bekommen sollte, würde ich mir wohl in die Hose scheißen und abhauen, haha. Was würde ich also tun, wenn es die Band nicht mehr geben würde? Ich weiß es nicht. Und so über die Zukunft nachzudenken, führt nur dazu, dass Menschen anfangen, wie gelähmt auf das Eintreten des erwarteten Ereignisses zu warten, auf irgendeine tolle neue Möglichkeit, die aber nie auftaucht. Wer so denkt, bleibt für Jahre in seinem miesen Job hängen und wartet nur auf den Tag, an dem er in Rente gehen kann, um die Früchte langer Arbeit zu ernten. Nur: für die meisten Menschen kommt es anders, die müssen feststellen, dass ein paar kapitalistische Bastarde ihnen den Rentenfond geklaut haben - oder sie sterben am durch ihre Arbeit ausgelösten Stress, bevor sie sechzig sind. Das Leben ist zu kurz, um darauf zu warten, dass es von alleine besser wird!


Inwiefern unterscheidet sich eure Lebensrealität heute von der Zeit Anfang der Achtziger, die ja maßgeblich zum Entstehen der Anarchopunk-Szene beigetragen hat?

Das waren damals die Thatcher-Jahre, und da gab es eine ganz aggressive, offene Unterdrückung von Menschen, die sich als Punks, Freidenker und Anarchisten sahen. Die Blair-Jahre waren dann von einer scheinbaren Freundlichkeit gezeichnet, "New Labour" gab sich offen, man erweckte den Anschein, sich von den Konservativen, der Thatcher-Zeit befreit zu haben, die Zukunft schien freundlich. Aber all die Gesetze aus den Thatcher-Jahren, die die Gewerkschaften knebelten, die Privatisierungen im Medizin- und Verkehrssektor, die Verbote von Raves und Partys, die wurden nach Blairs Regierungsantritt nicht rückgängig gemacht. Hat sich irgendwas verbessert? Nein. Die Züge fahren nicht pünktlicher, das Leben ist teurer geworden, am besten sollte jeder zu Hause sitzen und sich DVDs anschauen, froh sein, überhaupt mal einen Job über ein paar Jahre behalten zu können, froh sein, für einen lausigen Lohn in einem Call-Center arbeiten zu dürfen, wo man irgendwem nutzlosen Crap andreht, der ganz sicher nicht in England hergestellt wird, denn da gibt es keine industrielle Basis mehr. Es ist alles sehr stromlinienförmig geworden in den letzten Jahren, und wenn man sich nicht um andere Quellen bemüht, nur dem Fernsehen und den Zeitungen glaubt, ist jeder glücklich und zufrieden. Klar gibt es die Klima-Erwärmung, aber für England bedeutet das ja erst mal nur wärmere Sommer. Die allgemeine Betrachtungsweise ist, dass es uns noch nie so gut ging wie jetzt, und viele Menschen sind bereit, das zu glauben. Gleichzeitig läuft der "Krieg gegen den Terror", England beteiligt sich am Irak-Krieg, eine Kultur der Angst macht sich breit, man bleibt wieder mehr zu Hause, schaut fern, sitzt vor dem Computer. Das ist es, was ich beobachte, und ich denke zwar nicht so, aber ich kann nachvollziehen, warum sich Menschen aus der dreidimensionalen Welt verabschieden.


Interessanterweise wird Großbritannien hierzulande als großes Vorbild angesehen, als Beispiel für den erfolgreichen Wandel eines Industrielandes zur Dienstleistungsgesellschaft, inklusive eines großen Niedriglohnsektors.

Erstaunlich! In England haben sie es jedenfalls geschafft, halbwegs vernünftige Jobs durch viele beschissene Jobs zu ersetzen, für die man gerade mal den Mindestlohn bekommt, und so knapp oberhalb der Armutsgrenze liegt. Und so sieht das oberflächlich betrachtet dann nach einem Wirtschaftswunder aus. Übrigens wird Deutschland in England bis heute als vorbildlich angesehen, man vermerkt mit Bewunderung, wie sich das Land nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, während die Engländer so tun, als habe sich seit 1930 nichts verändert.


Das ist genau das Szenario, das Jon Savage in "England's Dreaming" als Ausgangspunkt von Punkrock beschreibt.

Ja, das war so in den Siebzigern. In England bewegte sich nichts, während Japan und Deutschland immer erfolgreicher wurden. Die Arbeitslosigkeit war hoch, die Wohnungssituation schlecht, die Umwelt verschmutzt, es war frustrierend, es gab nichts zu tun. Zur Unterhaltung gab es ein paar Rockbands, und da musste es fast zwangsläufig zur Entstehung von Punkrock kommen, von etwas, zu dem die Leute eine direkte Beziehung haben konnten, das etwas mit ihrem Leben zu tun hatte.


Was hat dich damals zu Punkrock gebracht?

Die krassen, sehr offenen, realistischen Texte, und die Musik war lauter, härter und eingängiger als alles, was ich zuvor gehört hatte. Ich war davor kein Popmusikfan gewesen, hatte eher Prog-Rock gehört, KING CRIMSON, ELP und so. Dann hörte ich die ADVERTS mit "Bored teenagers" und war begeistert, denn da steckte alles drin, was ich an Musik mochte, aber ohne den ganzen Scheiß, der mich störte. Und der Text handelte von gelangweilten Teenagern und nicht von Geistern in Bäumen und so was. Auf die Punk-Konzerte konnte man für ganz wenig Geld gehen, und alle waren aufgeregt und begeistert, hatten aber immer auch etwas Angst voreinander, und das Adrenalin konnte man wirklich spüren. Es war neu und aufregend, jeder konnte dazugehören, und mein bis dahin vorgezeichneter Weg - ich liebte Worte und wäre wohl in einer Bibliothek gelandet - löste sich in Nichts auf, ich begann, selbst Texte zu schreiben, und wurde Sänger einer Band. Irgendwann verdiente ich damit genug Geld, um meinen Job aufzugeben, und hier bin ich.


Die SUBHUMANS lösten sich Mitte der Achtziger auf, 1998 dann die Reunion. Seitdem existieren CITIZEN FISH und SUBHUMANS parallel. Wie kam es dazu?

Trotsky und Phil gefiel die Idee der Reunion, mir selbst kam es etwas retro vor, aber ich willigte ein, mal zusammen zu proben. Und es war fantastisch! Ich war ganz überrascht, dass ich die ganzen Texte noch auswendig konnte, ich musste sie nicht nachlesen. Es war einfach klasse, und die ersten Konzerte liefen ebenfalls sehr gut, so dass ich mich der Reunion nicht mehr verweigerte. Da wir seit 1985 weiterhin viele Platten verkauft hatten, schien es ein fortgesetztes Interesse an der Band zu geben, und so kam es zu einer UK-Tour, einer durch Europa, durch die USA, das Gefühl dabei stimmte, und so haben wir einfach weitergemacht. Und ab nächster Woche nehmen wir dann auch endlich ein neues Album auf, nach neun Jahren wird es ja mal Zeit. Das Problem ist, dass Trotsky in Bremen wohnt, Phil in Alicante und ich in England, da proben wir nicht viel. Wir haben zwölf Songs geschrieben, und die nehmen wir jetzt auf. Das Album wird auf Bluurg erscheinen, meinem eigenen Label.


Wie steht es denn um Bluurg? Wer kümmert sich um das Label, welche Platten sind derzeit erhältlich?

Ich arbeite da mit Southern Records in London zusammen, die sich um den Vertrieb und die Pressung kümmern. Sehr viele CITIZEN FISH-Sachen sind derzeit out of print, da müsste man sich mal um eine Neuauflage kümmern, aber da ich ständig auf Tour bin, komme ich nicht dazu. Auch die CULTURE SHOCK-Platten sind out of print, aber wenn ich Mailorderbestellungen bekomme, schicke ich CD-R-Kopien raus. Die SUBHUMANS-Platten sind alle nach wie vor erhältlich, die verkaufen sich immer noch gut, und die ganzen anderen Sachen wie INSTIGATORS sind auch schon ewig ausverkauft. Aber deren Sachen hat Ian Glasper ja auf seinem Label Blackfish Records auf einer CD zusammengefasst neu rausgebracht, und Overground haben das gleiche mit NAKED gemacht. Eigentlich hätte ich das auch machen können, aber ich bin wohl nicht der geborene Plattenlabel-Betreiber.


Was ist mit CITIZEN FISH?

Die waren in den letzten Jahren nicht besonders aktiv, da war die Split-CD mit LEFTÖVER CRACK das erste Lebenszeichen seit langem. Das war ein Tritt in den Arsch, in fünf Tagen hatten wir unsere Songs geschrieben, und ich bin echt zufrieden. Im Sommer touren wir in England, und dann sehen wir weiter.


Dick, besten Dank für das Interview.