AMERICAN FOOTBALL

s/t

Da ist sie also: die zweite LP einer Band, die durch ihre Abstinenz zu einer Art Held geworden ist. Wie groß wurde die erste selbstbetitelte Platte von AMERICAN FOOTBALL über die Jahre? Kann die Band das gleiche Gefühl von damals noch einmal hervorrufen? Will die Band das überhaupt? Die Antwort ist scheinbar offensichtlich.

Denn auf „LP2“ schlagen die Amerikaner exakt in die gleiche Kerbe wie vor fast 17 Jahren. Das funktioniert auch ein paar Hördurchgänge ganz gut. Irgendwann verfliegt jedoch dieser Feelgood-Revival-Charakter und echte Zweifel machen sich breit: Warum haben die Männer um Mike Kinsella nur so lange gewartet, um ein Nachfolgealbum zu schreiben, das klingt, als sei die Zeit stehengeblieben? Das verträumte und melancholische, was sie vor Jahren zu Helden eines ganzen Genres haben werden lassen, klingt nach all der Entwicklung, die in den letzten Jahren vonstatten ging, dieses mal eher gewollt.

Klar, in die Musik von AMERICAN FOOTBALL muss man sich fallen lassen. Und ja, jeder macht das, was er am besten kann. Sie haben es bestimmt gut gemeint und gefeiert werden sie sowieso. Dies jedoch wohl eher für „LP1“ als für den Nachfolger.