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DIRTMUSIC

Bu Bir Ruya

Bereits seit zehn Jahren nehmen Chris Eckman (THE WALKABOUTS) und Hugo Race – anfangs noch zusammen mit Chris Brokaw (COME, CODEINE) – abseits ihrer sonstigen Projekte unter dem Namen DIRTMUSIC Platten auf, die man früher möglicherweise abfällig als Ethno-Rock oder Weltmusik bezeichnet hätte.

Ziel war, mit Hilfe von überwiegend akustischer Instrumentierung, die Wiederentdeckung der Ursprünge von Folk Music, was Eckman und Brokaw 2013 mit „Troubles“ etwa nach Westafrika verschlug, konsequenterweise unter Einbeziehung lokaler Musiker.

Das letzte Album „Lion City“ von 2014 führte Eckman und Brokaw auf ihrer Folk-Mission nach Bamako, der Hauptstadt von Mali. Auf der aktuellen, fünften Platte „Bu Bir Ruya“ kollaborieren Eckman und Brokaw mit Murat Ertel von der Istanbuler Band BABA ZULA, die erst kürzlich auf Glitterbeat ein Album veröffentlichten, das in der Türkei nicht erscheinen durfte, was viel über den aktuellen Zustand der kulturellen Meinungsfreiheit im Staate Erdogan aussagt.

Wie auch auf ihren anderen Platten nähern sich DIRTMUSIC hier den folkloristischen Klängen der Türkei auf subtile Weise und schaffen eine fast meditative Atmosphäre mit repetitiver Rhythmik und krautrockigen Sound-Loops.

„Bu Bir Ruya“ klingt in dieser Hinsicht fast schon erschreckend unspektakulär, besitzt aber dennoch eine hypnotische Qualität, die stärker auf die letzten Veröffentlichungen von Race verweist als die von Eckman.