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ALICE IN CHAINS

Rainier Fog

Mit dem Tod eines charakteristischen Frontmanns hat sich meist auch das weitere Fortbestehen einer Band erledigt. So jemand war sicher Layne Staley, der 2002 einen höchst uncoolen Drogentod starb und mit seinem knödeligen Gesang maßgeblich ALICE IN CHAINS prägte, die im Zuge der Grunge-Begeisterung Anfang der Neunziger hochgespült wurden und dann zu einer dieser prototypischen Alternative-Rock-Bands wurden.

Ab 2008 fand man in William DuVall einen würdigen Ersatz, der in den Achtzigern in der Hardcore/Punk-Szene von Atlanta groß wurde und bei NEON CHRIST und BL’AST Gitarre spielte. Wobei die musikalischen Akzente bei ALICE IN CHAINS von Gitarrist Jerry Cantrell gesetzt wurden, der auch weiterhin die meisten Songs auf dem neuen Album „Rainier Fog“ geschrieben hat, das bereits dritte ohne Staley.

Man mag das für unnötig und langweilig halten, aber auf der anderen Seite muss man dem modernisierten Hardrock von ALICE IN CHAINS zugestehen, dass er sich bis auf kleinere stereotype Momente songwriterisch auf hohem Niveau bewegt und unpeinlich dem Tribut zollt, was man in den Neunzigern eben als Grunge oder Alternative Rock bezeichnete.

Vor allem in den rein instrumentalen Passagen zeigt sich auch Cantrells Können als Gitarrist, der den ALICE IN CHAINS von 2018 auch eine schöne progrockige Note verpasste. Wer den wahren Grunge hören will, greift aber besser zu MUDHONEY.