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DARK TIMES

Tell Me What I Need

Niemals ein Buch, geschweige denn eine Platte nach dem Cover beurteilen. Die Band heißt DARK TIMES, Name und Titel stehen groß und blutrot auf dem Cover, das aus einem Foto besteht, wo ein Typ mit bloßem Oberkörper im Unterholz kniet, hinter ihm eine schwarz gekleidete Person mit Beil in der Hand.

Black Metal? Splatter-Noiserock à la UNSANE? Nichts dergleichen. Stattdessen treibend-druckvoller girl-fronted Punkrock mit ramonesken Zügen. Die Band kommt wie ihr Label mit dem satanischen Ziegenbock als Logo aus Norwegen, gründete sich 2011, nach ein paar Singles (eine davon auf Fysisk Format) erschien 2014 ebenfalls auf Sheep Chase das Debütalbum „Give“, dem nun nach langer Pause „Tell Me What I Need“ folgt.

Produziert wurde das von Pål Bredrup (OKKULTOKRATI, HAUST) und Trond Mjøen (HAUST, HARABALL). Die Band aus Oslo besteht immer noch aus Gitarristin und Sängerin Ann Kristin Traaen, Drummer Rikke Fjell Jørgensen und Baritongitarrist Sebastian Rusten, der als Gestalter für Artworks von OKKULTOKRATI verantwortlich ist.

Ich mag die prägnante, etwas kieksig-nölige Stimme von Ann Katrin, die gut mit der harschen, noisigen und dennoch eingängigen Art der Musik harmoniert, die bisweilen neben so einer MUFF-artigen Rotzigkeit auch Einflüsse von SONIC YOUTH suggeriert – vielleicht ist es aber auch nur die Stimme mit diesem leichten Kim Gordon-Touch.

Alles in allem etwas leichtere Kost, als man sie sonst aus dem Fysisk Format-Umfeld kennt. Mit Textblatt und Download-Code.