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LYSISTRATA

The Thread

411 v. Chr., also im 20. Jahr des Peloponnesischen Kriegs wurde Aristophanes’ pazifistische Komödie Lysistrata uraufgeführt. In ihr verweigern sich die Frauen Spartas und Athens ihren Männern sexuell, um Frieden zwischen den beiden Stadtstaaten zu erzwingen.

Und setzen sich durch. Der US-Mythologe Joseph Campbell findet auch seinen Platz („The boy who stood above the earth“). Belesen sind sie also schon mal, die vier jungen Franzosen, Gewinner des Prix Société Ricard Live Music 2017.

Vielseitig auch, die sieben Tracks ihres Debüts bewegen sich irgendwo zwischen Math-, Prog-, Post-Rock und -Hardcore ohne sich konkret festnageln zu lassen oder in Klischees zu verfallen.

Musikalisch virtuos und zeitweise mit charmantem französischen Akzent äußert man sich zu den diversen Hürden zwischenmenschlicher Beziehungen und dem eigenen alltäglichen inneren Kampf. Ungeduldig.

Stürmisch. Zweifelnd. Verstört. Verwirrt. Aber niemals kopflos. Ein Fest für Freunde überraschender Wechsel und harmonischer Disharmonien.