CONVERTIBLE

Holst Gate

Stell dir vor: Irgendeine Bar, irgendwo in den USA, irgendwann vor – gefühlt – ein paar Jahrzehnten. Draußen parkt der Cadillac, drinnen wird geraucht, was das Zeug hält, und er, Hans Platzgummer, lehnt sich, die Zigarette in der Hand, an das leise spielende Klavier und singt soulig dazu.

Gelegentlich dreht die Band, die sich in diesem Fall CONVERTIBLE nennt, wohl so etwas wie eine HP ZINKER-Nachfolgeband ist und in zehn Jahren nun sechs Alben veröffentlich hat, die Gitarren lauter, wird ein wenig hektisch, lässt den Blues raus.

Freilich ist Platzgummer Tiroler und kein Amerikaner und „Holst Gate“ 2018 erschienen, aber irgendwie klingt dies alles nicht zeitgemäß. Und das ist gut so. Außer am Ende halt, im achten Track, als er uns zu minimalistischen Elektroklängen was flüstert und zwischendurch, wenn er auch einmal rappt, dann passt es doch noch in die jetzige Zeit, in dieses Jahrzehnt.

Was aber eigentlich auch egal ist, ein überzeugendes Album ist dies allemal.