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HEAR ’EM ALL

Frank Schäfer

Nach „Damaged Goods: 150 Einträge in die Punk-Geschichte“ setzt der Ventil Verlag seine Anthologie-Reihe über Musik der Subkulturen fort. Mit „Hear ’em All – Heavy Metal für die eiserne Insel“ legt Frank Schäfer, selbsternannter Metallarbeiterdichter, ein wahrscheinlich bald unverzichtbares Nachschlagewerk zur Geschichte des Heavy Metals vor.

80 Metal-begeisterte Autor*innen aus (Sub-)Kultur, Wissenschaft und Publizistik, unter ihnen Dietmar Dath, Till Burgwächter, Gretha Breuer, Ferdinand Führer, Thorsten Hindrichs, Andreas „Gerre“ Geremia und Britta Görtz, stellen in rund 150 ebenso informativ wie amüsant zu lesenden Einträgen ihre Lieblingsalben aus fünfzig Jahren Heavy Metal vor.

Schnell fällt auf, dass hier keine Szene-Kontrolleure am Werk sind. Was Metal ist oder, treffender formuliert, alles sein kann, wird im Buch wohltuend weit interpretiert. Der Bogen spannt sich von Progressive Rock bis Hardcore-Punk.

Nicht nur Klassiker des Heavy Metal (wie BLACK SABBATH, METALLICA, IRON MAIDEN), sondern auch bisher weniger populäre Perlen des Genres (wie KRUIZ, EYEHATEGOD, Anna von Hausswolff) werden hier gefeiert.

Die pointierten Texte befassen sich mit Bands aus allen Teilen der Welt, wobei ein Schwerpunkt auf Amerika, England und Deutschland liegt. Den chronologisch nach dem Erscheinungsjahr der Alben gereihten mal analytischen, mal anekdotischen Einträgen gelingt es immer wieder, die Gefühle, die die Autor*innen offenkundig mit den Werken verbinden, nachempfinden zu lassen.

Mein Lieblingseintrag: „Scum“ von NAPALM DEATH (1987, Klaus Walter). Das Buch macht neugierig auf mehr Metal und verleitet unvermittelt dazu, sich neue musikalische Horizonte zu erschließen.