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FEELS

Post Earth

„Post Earth“ ist das zweite Album der FEELS (ohne „The“) aus Echo Park, East Los Angeles, CA. Das titellose Debüt war 2016 auf Castle Face erschienen, man bewegt(e) sich im Umfeld von Ty Segall und Co., kehrte John Dwyers Label aber jetzt den Rücken und veröffentlicht (zumindest in Europa) auf Wichita aus UK.

FEELS sind Amy Allen, Laena Geronimo, Shannon Lay und Michael Perry Rudes, damit zu 75% weiblich besetzt – der Mann bleibt schön im Hintergrund, am Schlagzeug. „Post Earth“ ist eine jener Platten, die einen sofort für sich einnimmt: Laena und Shannon haben intensive, dunkel-melodiöse Stimmen, die mich von ihrem Timbre her – wenn eher gesprochen wird als gesungen – mal an Kim Gordon erinnern, aber auch sweete Girl-Group-Harmonien draufhaben.

Ähnlich bipolar ist die Musik, die grundsätzlich von einer vibrierenden Rhythmik lebt. Mal haben FEELS so eine Riot Grrrl-Sprödheit, sind frickelig und fast anstrengend, flirren psychedelisch und auch post-punkig daher, dann wiederum geht der Punk mit ihnen durch, etwa bei „Deconstructed“ oder dem etwa an NOMEANSNO erinnernden „Flowers“.

Vor allem aber sind sie eines nicht, nie: langweilig, gewöhnlich. Als unabsichtlich „politically charged record“ beschreibt Bassistin Amy das Album, was man gerne nachvollziehen würde, allein: das Label hält die Texte nicht für so wichtig, um sie den Journalisten auch zur Verfügung zu stellen.

Tim Green hat „Post Earth“ produziert, und wie man weiß, kann der das ausgesprochen gut.