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GENTLEMENS

Triage

Mit dreckigem Garage/Blues-Punk in minimaler 2-Gitarren+Drums-Besetzung schlagen die italienischen GENTLEMENS (ist da nicht ein „s“ zu viel?) lärmend und stampfend auf die Pauke. Erstaunlicherweise stört es hier kaum, dass sie keinen Bass dabeihaben, denn der kratzige-trashige Gitarrensound deckt ohnehin das gesamte Klangspektrum ab.

Paolo Fioretti als Leadsänger schiebt zudem hier und da Synthie(-Bass) und Keyboard-Gefiepse in den Mix, so erhält der Bandsound, der an sich schon eine ziemlich wuchtige Angelegenheit ist, eine zusätzliche Dimension.

Man sollte aber nun nicht denken, dass hier alle Regler auf zehn gedreht werden und man mit voller Brachialität losscheppert. Die GENTLEMENS beherrschen das Spiel mit der Dynamik, kennen mehr Zwischentöne als nur leise und laut, sie steigern sich, nehmen sich aber wenn nötig auch zurück, um den Groove nicht zuzumüllen.

Bestes Beispiel ist die Nummer „A second coming“, ein so unfassbar tanzbarer Jumpblues, dass selbst ein Jon Spencer hier mal ein Ohr riskieren könnte. Die Produktion des Albums fand im Outside Inside-Studio in Italien statt, und MOJOMATICS-Hausproduzent Matteo Bordin saß hinter dem Mischpult, also ist für die richtige Balance zwischen Trash und Power stets gesorgt.

Ein schönes Debüt, es wäre erstaunlich, wenn THE GENTLEMENS damit nicht durchstarten.