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NACHTFALKEN

Bei manchen Filmen ist es schon erstaunlich, wie oft diese bereits fürs Heimkino ausgewertet wurden, wie im Fall von Bruce Malmuths „Nachtfalken“ mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Glaubt man den Stimmen einiger kritischer Konsumenten waren aber die wenigsten Veröffentlichungen wirklich berauschend, was sich mit dem aktuell erschienenen DVD/Blu-ray-Mediabook geändert hat.

Das enthält neben einigen meist kurzen Hintergrund-Features auch die US-TV-Fassung. Bedeutsamer dürfte allerdings sein, dass in einer Disco-Szene endlich wieder „Brown sugar“ von den Stones zu hören ist, denn auf den meisten Heimvideo-Veröffentlichungen wurde dieser Song durch andere Musik ersetzt.

Ebenso wie ein Song von Keith Emerson von EMERSON, LAKE AND PALMER, der 2016 im Alter von 71 Jahren Suizid beging. „Nachtfalken“ gehört zu Emersons wenigen, aber meist sehr gelungenen Arbeiten im Filmbereich.

Wer allerdings gehofft hat, „Nachtfalken“ endlich in einer vollständig wiederhergestellten Fassung zu sehen zu bekommen, wird auch hier enttäuscht. Denn der Film wurde schon vor seiner Veröffentlichung in den USA um einige Gewaltszenen erleichtert, was auch erklärt, warum er bei uns schon immer ab 16 freigegeben war.

Ursprünglich war „Nachtfalken“ als dritter „French Connection“-Film geplant gewesen, aber Gene Hackman hatte wohl keine Lust, noch mal Popeye Doyle zu spielen. Stattdessen jagen in „Nachtfalken“ zwei draufgängerische Cops (Stallone und Billy Dee Williams) in New York City den international gesuchten Terroristen Wulfgar, gespielt von Rutger Hauer, der sich mit seiner Darstellung eines skrupellosen Psychopathen hier bereits für „Blade Runner“ empfahl.

Bei „Nachtfalken“ wäre sicher mehr drin gewesen, aber auch so besitzt dieser Old-School-Actionthriller noch einen hohen Unterhaltungswert und einige Schauwerte, wie etwa Stallone in Frauenklamotten.