RED CARD

s/t CD

Dass die Musikszene von Brooklyn, wohin sich viele Kulturschaffende aus dem teuren Manhattan hingeflüchtet haben, seit zwei, drei Jahren boomt und eine beachtliche Anzahl interessanter Bands hervorgebracht hat, ist kein Geheimnis mehr.

RED CARD passen ziemlich gut in dieses Raster, denn ihr spröder Punkrock hat das Zeug dazu, mehr als nur ein paar Leute zu begeistern: SONIC YOUTH meets RADIO 4 meets LIARS meets GIRLS VS.

BOYS fällt mir hierzu spontan ein, und dann ist das Album, das allerdings schon 2001 eingespielt wurde, auch noch in Eigenregie produziert und veröffentlicht worden. Hey, ihr Labels da draußen, die sind gut, SIGNEN!!! Interessant auch die Geschichte der Bandmitglieder: Sasha und Neven hatten schon in ihrer Heimat Bosnien zusammen eine Band, aber wie man weiß, haben die Leute da andere Sorgen als Punkrock zu spielen, und so wanderten sie 1999 nach New York aus, wo sie dann mit Karlo als Drummer RED CARD gründeten.

Textlich drückt die beklemmende Vergangenheit der beiden Songwriter, wie mir scheint, dabei nur bei zwei Songs durch, nämlich bei "Self laugh" und ganz klar bei "No pasaran". Wenn die Jungs bei der nächsten Scheibe dann noch am Artwork arbeiten (das ist hier leider grausam und ließ mich erst ganz zum Schluß nach dieser CD greifen), ist mit RED CARD auf jeden Fall noch zu rechnen.

(42:29) (8/10)