AT THE DRIVE-IN

This Station Is Non-Operational CD

Okay, es soll ja Leute geben, die AT THE DRIVE-IN erst via MARS VOLTA kennengelernt haben, und bitte, jugendliches Alter entschuldigt für (fast) alles. Über vier Jahren ist die Auflösung von AT THE DRIVE-IN mittlerweile her, das Ende einer Band, der ihre Musik und ihre Message immer wichtiger war als der schnelle kommerzielle Erfolg, die sich den Mechanismen der Musikindustrie nicht so einfach unterwerfen wollte und entsprechend die Reißleine zog, als mit dem dritten Album "The Relationship Of Command" anno 2000 ein nicht mehr kontrollierbarer weltweiter Hype über sie hereinbrach.

Da hatte die Band schon jahrelang - seit 1994 - ihre Kreise gezogen, war durch die USA und Europa getourt, ohne dass über die üblichen Szenekreise hinaus sich jemand für sie interessiert hätte.

Und nun also ist "Best Of"-Zeit, ist "This Station Is Non-Operational" erschienen, eine Zusammenstellung von 18 Tracks, die in chronologischer Reihenfolge die Geschichte der Band abbilden und mit der "El Gran Orgo"-EP beginnen, über "In Casino Out" zur "Vaya"-EP und schließlich zum Durchbruch-Album "The Relationship Of Command" führen, angereichert um diverses Bonus-Material sowie eine Bonus-DVD (sofern man kein Journalist ist, für die Presse gibt's solche Extras nicht...).

Eine exzellente Angelegenheit, gerade weil die Hälfte der Songs nicht mehr bzw. hier erstmals erhältlich sind, und doch auch lückenhaft, denn das seinerzeit komplett untergegangene Debüt "Acrobatic Tenement", das auf dem Label des längst aufgelösten LA-Fanzines Flipside erschien, wurde hier komplett außen vor gelassen (Nein, ich verkaufe meine CD nicht ...).

Empfand man die Band seinerzeit schon als kantig und schwierig, muss man angesichts der progrockigen Sperrigkeit von MARS VOLTA konstatieren, dass ATD-I ja wirklich eingängig waren. Essentiell, selbst wenn man sonst schon alles von der Band hat.

(72:06) (9)