EVANGELISTA

Hello, Voyager

Der Name Carla Bozulich, die den Titel ihres 2006-Albums hier zum Bandnamen gemacht hat, muss einem nicht unbedingt etwas sagen. Allerdings hat die in Los Angeles beheimatete Dame bereits seit den 90ern in diversen Bands wie NEON VEIN, ETHYL MEATPLOW oder THE GERALDINE FIBBERS mitgespielt und ist auch als Gastsängerin auf Mike Watts Solo-Album "Ball-hog Or Tugboat?" zu hören.

Auf "Hello, Voyager" wird sie von diversen Musikern aus dem Umfeld des kanadischen Constellation-Labels begleitet, darunter fast die komplette Besetzung von THEE SILVER MT. ZION, mit denen sie schon zuvor zusammengearbeitet hatte.

Wie bei Constellation nicht anders zu erwarten, ist "Hello, Voyager" eine harte Nuss, die sich nicht so einfach wegkonsumieren lässt. Der kaputte Hysterie-Rock einer Lydia Lunch kommt einem dabei in den Sinn, bei einigen Stücken gibt es sogar fast konventionellen Blues- und Punkrock, was kontrastiert wird von höchst experimentellen, düsteren neoklassischen Nummern.

Getragen wird diese höchst unkalkulierbare stilistische Mischung von Bozulichs eigenwilligem Sprechgesang, die sich den wechselnden Stimmungen der Platte gekonnt anpasst. Ein Höhepunkt ist dabei sicher das tieftraurige, aber erstaunlich melodische, chansonartige "The blue room" mit seinen anschwellenden euphorischen Streichersounds.

Generell durchzieht "Hello, Voyager" aber eine eher verzweifelte, abgründige und disharmonische Atmosphäre, die auch schon mal schwer aufs Gemüt schlagen kann. Verwunderlich ist nur das erstaunlich bunte Cover der Platte, deren grundsätzliche Klangfarbe man eher mit "Tiefschwarz" assoziieren würde.

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