KILLING THE DREAM

Fractures

Lange hat es gedauert, bis KILLING THE DREAM den Nachfolger zum hervorragenden "In Place, Apart" im Kasten hatten. Angeblich waren stimmliche Probleme von Sänger Elijah Horner verantwortlich dafür, dass sich die Aufnahmen über ein Jahr hinzogen.

Und wenn dann der erste Song "Part II (Motel song)" mit einem markerschütterndem Schrei losbricht, wundert man sich darüber auch so gar nicht mehr. Der Mann geht definitiv bis an seine Grenzen, wenn nicht sogar darüber hinaus.

Jedenfalls hat sich die lange Wartezeit gelohnt: KILLING THE DREAM liefern mit "Fractures" ihr Meisterstück ab. Schon der Vorbote "Thirty four seconds" auf dem Deathwish-Summer-Sampler ließ Großes erwarten, die restlichen zehn Songs halten dieses Level mühelos.

Wahrscheinlich wird es wieder einige Idioten geben, die der Band Ausverkauf vorwerfen, weil sie noch melodiöser geworden ist, weil nicht mehr straight durchgeknüppelt wird. Aber wer nicht erkennt, wie viel Energie und Herzblut in jedem einzelnen Song steckt, dem ist auch nicht zu helfen.

Melancholisch waren sie schon immer, allerdings wirkt der Schwermut niemals aufgesetzt, sondern immer authentisch. Und wer es schafft, eine zeitgemäße Hardcore-Platte ohne lächerlichen Kinderschnickschnack wie Breakdowns und Moshparts zu machen, dem gebührt ganz großes Lob.

Gekonnt in Szene gesetzt hat "Fractures" übrigens J. Robbins. Seine Produktion baut glücklicherweise nicht auf die schlichte Devise "Alle Regler auf zehn", sondern ist gut ausdifferenziert und setzt die Fähigkeit der Band, nämlich spannende und abwechslungsreiche Songs zu schreiben, gekonnt in Szene.

Und dass das Artwork bei einem Deathwish-Release mal wieder erste Sahne ist, braucht man wohl nicht extra zu erwähnen. (9)