BOSSE

Taxi

Sonderlich ästhetisch ist der Papierschuber, in dem meine Ausgabe von „Taxi" steckt, nicht. Was Axel Bosse dafür kann? Gar nix, der soll ohnehin lieber Musik machen. Während das letzte Album komplett mit Band eingespielt wurde, wandelt Herr Bosse auf seinem dritten Werk wieder auf Solopfaden.

Den klavierbegleiteten Unplugged-Liedermacher gibt er aber nur vereinzelt, auch wenn es gerade diese stillen, reduzierten, von Traurigkeit und Melancholie bestimmten Momente sind, die den Charme von „Taxi" ausmachen.

Dennoch tendiert Bosse dazu, den Amp anzumachen und den Indierocker raushängen zu lassen. Das kann dann durchaus ein wenig nach den Kollegen von MADSEN klingen, deren Frontmann bei einem Song auch mitsingen darf.

PeterLicht meine ich ebenso herauszuhören, dieser mischt zwar nicht mit, hat aber immerhin den gleichen Produzenten. Egal, „Taxi" ist ein gutes Album, manchmal traurig, oft hoffnungsvoll, oft laut, manchmal leise.

Das nächste Mal aber bitte weniger Rock und mehr Liedermacherkram und ein Booklet statt Papierschuber, dann gibt's auch mindestens zwei Punkte mehr.