CATHEDRAL

The Last Spire

Anfang 2011 hatten CATHEDRAL ihren Abschied bereits angekündigt und sie machen auch jetzt keinen Rückzieher, obwohl Seventies Rock so populär ist wie schon lange nicht mehr – vor allem wenn im okkulten Gewand auftretend – und es auch dem Doom momentan hervorragend geht.

Nach 24 Jahren und zehn Alben sei alles gesagt, und ganz Unrecht haben die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Lee Dorrian und Gaz Jennings damit auch nicht. CATHEDRAL wird man eher für ihre ersten drei Alben und damit ihre genreprägende Entwicklung vom Doom hin zu groovigem, psychedelischem Rock in Erinnerung behalten, als für die Platten nach 1995, die gerade wegen der vielen Experimente, Genredehnungen und darauf folgenden Rückbesinnungen immer wieder auch eine Neuerfindung waren, denen aber letztendlich die ganz große Klasse fehlte.

„The Last Spire“ ist nun die letzte Wendung zurück zum klassischen Doom in der CATHEDRAL-Definition: düster und monumental als auch groovig und lebendig, oft hervorragend (die Doom-Blaupausen „Pallbearer“ und „This body, thy tomb“ und das experimentelle „An observation“), selten aber auch austauschbar und nicht unbedingt erinnerungswürdig.

CATHEDRAL eben. Sänger Dorrian, Gitarrist Jennings und Bassist Scott Carlson sind kürzlich übrigens als SEPTIC TANK aufgetreten, die an eine Art Doomcrust-Version ganz früher CELTIC FROST erinnern.