ICARUS

Ascending//Descending

Isländer, die weder Folk, noch Post-Rock machen? Seltsam. Viel mehr klingt das nach Bands wie THE CHARIOT, die einen Mittelweg zwischen Metalcore, Post-Hardcore und zünftigem Chaos gefunden haben. Zwar kommt der Opener „Maryland“ noch etwas überraschend und diffus daher, ab „The royal botch, royale“ dürfte allerdings klar sein, dass ICARUS einfach alles machen, auf das sie Bock haben.

Das kann dann auch mal nach GALLOWS oder Frickelbands wie PROTEST THE HERO klingen, und das gut und im gleichen Song. „Ascending//Descending“ ist, abgesehen vom etwas uninspiriert daherkommenden Titel, ein Album, dass locker auch schon fünf bis zehn Jahre alt sein könnte.

So sind sie ein Teil einer kleinen Anzahl an Metalcore-Bands, die es schaffen sich irgendwo zwischen dem Pop-Bombast von ARCHITECTS oder BRING ME THE HORIZON und dem totalen Stumpfsinn zu positionieren.

Dass das schwer ist, merkt man ihnen deutlich an, und so wollen nach der Hälfte der Platte die Songs auch nicht mehr wirklich zünden. Denn wenngleich das, was gespielt wird, in Ordnung ist, man hat es in den letzten zehn Jahren bestimmt schon tausendmal gehört.

„Ascending//Descending“ ist eine Platte, die genau das tut: sich erst vom Einheitsbrei abheben, nur um kurz darauf wieder als eine Ansammlung von Zitaten in sich zusammenzufallen.