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OCEAN

Holocene

Nach den beiden „Phane­rozoic“-Alben sollte eigentlich Schluss sein mit dem Konzept der Erdgeschichte, doch „Holocene“ schreibt sie weiter und führt sie in die Gegenwart. Dabei klingen THE OCEAN noch elektronischer als zuvor. So beginnt „Preboreal“ mit einem Synth-lastigen Rock-Track, der die Härte der Band nur nuanciert zulässt. Es dauert bis zum knapp neunminütigen „Atlantic“, bis THE OCEAN offenbaren, dass sie ihre Härte auf „Holocene“ nicht ablegen. Bis dahin gibt es atmosphärische Klänge, die stellenweise und mal mehr, mal weniger gitarrenlastig an ARCANE ROOTS erinnern – so übrigens später auch „Parabiosis“. Als klares Highlight des Albums exponiert sich „Unconformities“ das mit einem Gastbeitrag von ÅRABROT-Sängerin Karin Park einen ganz neuen Klang mit sich bringt. Das Feature fügt sich bestens in das bedrückende Instrumental, das gegen Ende des Songs ungestüm ausbricht. „Holocene“ ist ein typisches THE OCEAN-Album, auf dem der Band die Synthese zwischen progressivem Metal, Post-Rock und jetzt auch elektronischer Musik gelingt. Das Besondere daran ist, dass sich der einzigartige Stil der Band immer klarer zeigt und anfängliche Allusionen an Bands wie ISIS oder NEUROSIS komplett zur Nebensache werden. Im Gesamteindruck stellt „Holocene“ das düsterste Album der Band dar und rundet den konzeptionellen Ansatz, den die Band nun so lange verfolgte, stimmig ab.