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OCEAN

Phanerozoic I: Palaeozoic

Gut zehn Jahre nach ihrem Durchbruchsalbum „Precambrian“ schließen THE OCEAN, nicht nur erdgeschichtlich, nun wieder an dieses Alum an. Mit einem runderneuerten Line-up haben die (Wahl-)Schweizer ihren Sound auf „Phanerozoic I: Palaeozoic“ massiv ausgedünnt und sich von einem verkopften Konzept verabschiedet. Vielmehr steht dieses Mal nun eine basische, aber dennoch jederzeit drückende Produktion im Vordergrund. Mag das einem dieses Album bei den ersten Durchläufen noch recht unspektakulär erscheinen, so erschließen sich bei mehrmaligem Hören die Details. Ein passender Rhythmuswechsel hier, eine feine Gesangspassage da. Überall gibt es etwas zu entdecken, investiert man nur genug Zeit. Allgemein steht Sänger Loïc Rossetti auf „Phanerozoic I: Palaeozoic“ wesentlich deutlicher im Vordergrund der Songs als noch auf dem Vorgänger „Pelagial“, aber ohne dabei in die eher poppigen Gesangslinien von „Anthropocentric“ zurückzufallen. Auch hier hat man sich vom Ballast befreit und agiert antiklimaktisch. Die Stimmung, die „ Phanerozoic I: Palaeozoic “ dadurch vermittelt, ist viel näher an „Precambrian“ als an den Alben der letzten Dekade – ohne die Fortschritte in Sachen Songwriting und Konzeption zu vernachlässigen. Starke Scheibe, die eine neue Ära der Bandgeschichte einleitet!