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MOTÖRHEAD

Iron Fist

Nach „Ace Of Spades“ von 1980, dem für viele wohl wichtigsten MOTÖRHEAD-Album, nahm das „klassische“ Line-up, bestehend aus Lemmy Kilmister, Fast Eddie Clarke und Phil Taylor, Anfang 1982 das letzte Album in dieser Besetzung auf. „Iron Fist“ erschien schon am 17. April 1982 – in direkter Nachfolge des Live-Albums „No Sleep ’til Hammersmith“, mit dem Lemmy und Co. auf Platz 1 der britischen Charts gelandet waren. „It just was a substandard album“, meckerte Lemmy mal über „Iron Fist“, bezeichnete es als „[...] bad, inferior to anything else we’ve ever done.“ Aber Selbstwahrnehmung versus Fremdwahrnehmung plus vierzig Jahre später ... ergeben ein entspannteres Bild des von Eddie Clarke koproduzierten Albums – der bald nach dem Release die Band verließ. Mit dem Titelsong und Opener „Iron fist“ ist jedenfalls mindestens ein Klassiker enthalten, auch „Sex & outrage“ kickt immer noch, und an Songs wie „Shut down“ und „Speedfreak“ gibt es auch nichts auszusetzen. Textlich brillant ist „(Don’t need) Religion“, zu dem Thema sollte sich Lemmy dann ja später noch in vielen Interviews in großer Klarheit äußern. Ach, ehrlich gesagt mag ich so eine Album-Rosinenpickerei sowieso nicht, bei MOTÖRHEAD ist das Gesamtwerk epochal und „Iron Fist“ sticht da für mich weder positiv noch negativ heraus. Die (erneute) Neuauflage kommt als Doppel-CD, auf der „normalen“ CD sind Demos aus der Albumproduktion als Bonus enthalten, auf der zweiten CD ein Mitschnitt der Show vom 18.03.1982 im Apollo in Glasgow. Wem das Album bislang fehlte im Regal ... bitte sehr.