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SUICIDAL TENDENCIES

s/t

Lisa Fancher, eine der wenigen Frauen, die in der frühen kalifornischen Punkszene 1980 ein Label gründete, scheint eindeutige Verträge zu haben. Sind andere Klassiker-Alben irgendwann an die Bands zurückgefallen, hat Frontier wohl bis heute und damit fast 40 Jahre nach Release des titellosen Debütalbums von SUICIDAL TENDENCIES die Rechte an dieser Platte. Unzählige Male wurde das erste Werk von Mike Muir und Band über die Jahre neu aufgelegt, in verschiedensten Ländern, 1997 auch mal von Epitaph, aber das waren alles nur limitierte Frontier-Lizenzpressungen und so herrscht eigentlich kein Mangel an ST-Vinyl – nicht mal das Frontier-Original ist wirklich teuer. Aktuellster Beitrag zur langen Rerelease-Liste ist diese Version in blutrotem Vinyl, veröffentlicht von Munster aus Spanien. Das Artwork und das Textblatt, beide vom legendären Szenefotografen Glen E. Friedman gestaltet, sind nah dran am Original, und ich muss aus meiner Sicht klar sagen, dass SUICIDAL TENDENCIES nie wieder so gut waren wie auf diese Debüt. Hier spielten sie noch klassischen Punkrock, nicht weit entfernt von ihren Labelmates CIRCLE JERKS oder auch den grandiosen YOUTH BRIGADE der Stern Brothers. All das, was später andere begeisterte, der metallische Crossover-Sound, ist hier nur rudimentär angelegt. Ich mag Punkrock in seiner klassischen südkalifornischen Ausprägung, und deshalb die klare Aussage: besser als hier waren ST nie, direkter hauten sie ihre von jugendlicher Ismirallesegal- und Ihrkotztmichan-Attitüde nie raus.