MARCH

Stay Put

Vorab bekenne ich mich als Freund von gewissen Vertreterinnen der „Riot Grrrl“-Fraktion, deren ungekrönte Königin in meinen Ohren immer noch Brody Dalle ist. MARCH machen den legendären DISTILLERS zwar nicht wirklich Konkurrenz, aber ich muss zugeben: Frontfrau Fleur (welch wohlklingender Name) kann was! Stimmlich besteht schon mal Verwechslungsgefahr mit der jüngeren Brody, hin und wieder auch mit der etwas älteren, etwa zu „Coral Fang“-Zeiten.

Schade eigentlich, dass die Dame am Mikrofon dieser niederländischen Kapelle ihre natürliche Gabe nicht noch wirkungsvoller einsetzt. MARCH machen auf „Stay Put“ eigentlich nichts falsch.

Alles solide, treibend und einfach laut: ehrlicher Punk-Rock’n’Roll, der zum Abgehen einlädt. Für manche Geschmäcker (meinen eigenen eingeschlossen) ist das Ganze aber vielleicht etwas zu stumpf.

Insbesondere die oft sehr einfach strukturierten Lyrics nehmen Fleur ein wenig ihres Charmes. Es muss zwar nicht immer furchtbar tiefsinnig sein, aber ein gewisses Maß an Inhalt wäre wünschenswert.

Wer darauf getrost verzichten kann, dem sei im Sinne der Objektivität gesagt: Anhören! Abspacken! Mitgrölen! Letzteres fällt bei der flachen Textstruktur auch gar nicht schwer.