DIE ÄRZTE

Jazz ist anders CD+MCD

Bei "Geräusch" hatte ich den Eindruck, ihnen sei mehr als je zuvor bewusst gewesen, welche Verantwortung man als beste deutschsprachige Band zu tragen hat. Vielleicht deswegen fanden sich dort einige, in ihrer allzu direkten Art unerfreuliche, Songs, wie "Deine Schuld" und "Nicht allein".

Die "Jazz..." ist da anders und einen Schritt weiter. Der Zeigefinger wird wieder eingepackt und das, was man vielleicht doch unter die Leute bringen will, rutscht zwischen die Zeilen, um sich von dort aus umso effektiver vermitteln zu lassen.

Ansonsten bleibt alles mehr oder weniger beim Alten. Weiterhin schreibt man respektlose Parodien ("Nur einen Kuss"), intelligente Pop-Hymnen ("Lasse redn") und schreitet fort in der; sicher immer schwieriger werdenden, Suche nach Musikstilen, an denen man sich bisher noch nicht versucht hatte (diesmal muss der Funk in "Deine Freundin" glauben).

Nur der tausendste Vampir-Song von Bela wirkt mittlerweile wirklich so anachronistisch, wie sich "Der Graf" schon auf der "13" fühlte, aber solche Stücke fallen dann wohl unter "Imagepflege".

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