2001 – 25 Jahre Punkrock, 25 Jahre THE DAMNED. Während andere Punk-Fossile von damals sich heutzutage als reichlich überflüssig erweisen und man schon ziemlich gerontophil veranlagt sein muss, um ihre aktuellen Alben zu ertragen, verhält sich das im Falle von THE DAMNED ganz anders.
Mit „Grave Disorder“ haben die ein neues Album auf Dexter Hollands Label Nitro Records rausgebracht, ihr bestes seit langem, und außer Frontmann Dave Vanian ist jetzt auch wieder Captain Sensible an der Gitarre mit von der Partie. Gefragt, warum er nach 25 Jahren immer noch in Sachen Punkrock unterwegs ist, antwortet Dave Vanian: „Bis vor kurzem war ich mir gar nicht darüber im Klaren, dass es schon so lange ist. Ich denke nicht darüber nach, ich mache einfach, worauf ich Lust habe, mache einfach weiter. Andere machen eine große Sache draus, dass sie seit 25 Jahren dabei sind, ich nicht. Die Musik ist für mich immer noch interessant, es gibt so viele musikalische Straßen, die ich noch gehen will, da wird es nicht langweilig. Irgendwie ist es für mich heute beinahe interessanter und aufregender Musik zu machen als früher.“
Außer Vanian und dem Captain, taucht in der Besetzungsliste des Albums noch ein bekannter Name auf: der von Bassistin Patricia Morrison. Die spielte einst bei den BAGS, mit Jeffrey Lee Pierce bei GUN CLUB später bei SISTERS OF MERCY. Dafür, dass die Dame jetzt bei THE DAMNED wieder auftaucht, gibt es eine ganz simple Erklärung: Seit ein paar Jahren ist sie die Gattin von Vanian: „Captain kam mit der Idee an, sie in die Band zu holen, und er hatte auch vorher schon mal mit ihr gearbeitet. Sie passt perfekt zur Band, fand THE DAMNED schon immer gut, und nachdem sich ihre Befürchtung, das Publikum könnte seltsam auf sie reagieren, nicht bewahrheitet hatte, ist sowieso alles in Ordnung.“ Apropos: „Grave Disorder“ erweist sich als alles andere als ein schwachbrüstiges Spätwerk, sondern ist das erfreuliche Ergebnis der Zusammenarbeit von fünf Musikern, die nicht groß nach der Meinung anderer schielen. „Nicht schlecht für alte Säcke wie uns, he?“, lacht Vanian. „Aber dieses Album ist auch die Antwort auf die Frage, warum wir immer noch dabei sind. Weil wir immer noch Lust haben auf das, was wir machen! Mir kam die Arbeit an diesem Album so vor, als wäre es die Platte nach dem „Black Album“. Es hat Spaß gemacht, wieder im Studio zu arbeiten, gerade auch mit Captain.“
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