JOYCE MANOR

Foto© by Epitaph

Richtung Fresno

Lasst uns über Zahlen sprechen: Wir schreiben das Jahr 2022. Vor 14 Jahren hat sich die Band JOYCE MANOR in Torrance, Kalifornien zusammengefunden. Nach fünf Alben und diversen EPs bringen sie nun ihre sechste Platte raus. Passend zum Zahlenthema trägt diese den schwungvollen Titel „40 Oz. To Fresno“. Das ist keine bloße Ansammlung von Fakten. Die beeindruckende Diskografie beweist, dass JOYCE MANOR eine Band voller Energie sind, die vermutlich genau darum so viel Spaß machen. Sänger und Gitarrist Barry berichtet uns von der neuen Platte.

Ihr seid derzeit auf Tour in den USA. Wie läuft es trotz der Tatsache, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist?

Es fühlt sich großartig an, wieder unterwegs zu sein. Ich versuche einfach, nicht an die Pandemie zu denken und die Zeit zu genießen, in der ich mit meinen Freunden Musik mache. Die Zuschauer waren bisher der Wahnsinn.

Wie habt ihr die Corona-Jahre gemeistert?
Ich habe meistens nur Videospiele gespielt und bin in Long Beach herumgelaufen. Im Laufe der Pandemiezeit habe ich ein Hündchen bekommen, was ziemlich toll war. Ihr Name ist Wendy und sie ist einfach verrückt. Ich bin auch wieder zur Schule gegangen, was ich seit über zehn Jahren nicht mehr gemacht habe. Das war cool. Ich habe mein Gehirn schon lange nicht mehr so benutzt. Es ist cool zu sehen, dass es irgendwie noch funktioniert.

„40 Oz. To Fresno“ ist euer sechstes Album. Was ist das Besondere an dieser Platte, wenn du auf die vergangenen Veröffentlichungen zurückblickst?
Nun, das Besondere ist, dass es die erste JOYCE MANOR-Platte ist, die während einer globalen Pandemie geschrieben und aufgenommen wurde. Hoffentlich ist es auch die letzte, die wir unter solchen Umständen produzieren müssen.

Eiuer Label schreibt über euch, dass ihr mit dem Album auch ein neues Kapitel in der Bandgeschichte aufschlagt. Das bedeutet ... was?
Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Ich sehe die Bandkarriere von JOYCE MANOR eher als eine Art fortlaufender Erzählung.

Der Titel eures neuen Albums lautet „40 Oz. To Fresno“. Was verbindest du mit der Stadt Fresno?
Vor allem wahnsinnige Konzerte! Fresno war schon immer eine großartige Sache für uns. Der Titel ist allerdings eine Anspielung auf „40 oz. to freedom“ von SUBLIME. Wir finden das lustig, weil die Freiheit ja ein metaphorisches Ziel ist und der Ort Fresno ein reales, das wir immer wieder sehr gern ansteuern. Ich würde sagen, dass man durch regelmäßiges Trinken von Alkohol eher in Fresno landet als bei irgendeiner Art von Freiheit.

Der erste Song „Souvenir“ ist ein großartiges Cover der Band ORCHESTRAL MANOEUVRES IN THE DARK. Seid ihr Fans von Achtziger-Jahre-Musik?
Ja, wir lieben eine Menge von dem Achtziger-Jahre-Zeug. Wir haben es für eine limitierte 7“-Auflage gecovert, die zusammen mit einem Comic von Matthew Rosenberg und Tyler Boss namens „What’s The Furthest Place From Here?“ erschien. Uns gefiel das Ergebnis, also beschlossen wir, es mit auf die Platte zu nehmen.

Dieses Cover ist ein ziemlich mutiger Anfang für die Platte.
Es fühlte sich einfach wie ein guter erster Track an. Ich mag es irgendwie, wenn der Opener einer Platte ein wenig aus dem Rahmen fällt.

Euer erstes Album hatte gerade zehnjähriges Jubiläum. Was denkst du über diese Platte nach so langer Zeit?
Ich denke, es ist eine coole Platte! Sie hört sich genauso an, wie wir damals live geklungen haben, nämlich schlampig und roh, so wie eine junge Band klingen sollte.

Ihr habt mit Tony Thaxton von MOTION CITY SOUNDTRACK einen neuen Schlagzeuger gefunden. Wie verändert er das Bandgefühl und eure Musik?
Wir hatten schon so viele Schlagzeuger und jeder von ihnen bringt etwas Großartiges mit in die Songs ein. Aber Tony Thaxton hat das Ganze auf eine neue Ebene gehoben. Dieser Typ ist einfach ein verdammt guter Schlagzeug und hat ziemlich coole Parts beigesteuert. Wir sind wirklich dankbar, dass er auf unserer Platte mitspielen wollte, und würden sofort wieder mit ihm arbeiten, wenn es sich ergibt.

Ihr werdet im Oktober in Deutschland auf Tour sein, zusammen mit THE MENZINGERS. Kennt ihr euch?
Nee, wir haben nie wirklich mit den Jungs abgehangen, abgesehen von flüchtigen Begegnungen hier und da über die Jahre. Es wird cool sein, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen.