ZEKE

Bislang war unter „Dirty Sanchez“ nur eine sicher nicht für jedermann und -frau akzeptable und reizvolle Sexualpraktik zu verstehen, doch ZEKE sei Dank, steht der Begriff nun auch für 16 Punkrock-Quickies in 21 Minuten. „Dirty Sanchez“ ist das vierte Album der Band aus Seattle, und ich traf Blind Marky Felchtone Ende Januar in San Francisco, um ihn während eines ausgedehnten Frühstücks in einem Café im Mission District zum neuen Album zu befragen.

Das Album ist ganz schön kurz geraten, oder?
Da hast du recht, aber wir hatten weder beim letzten Album noch beim neuen viel Zeit. Wir kamen von der zweiten „Flat Tracker“-Tour zurück und hatten nur ein paar Wochen frei, um die Songs für „Kicked In The Teeth“ zu schreiben und gingen unmittelbar danach ins Studio. Danach waren wir mit diesem Album eineinhalb Jahre auf Tour, was so lange gar nicht geplant war, aber wir hatten Spaß und bekamen ständig neue Angebote. So hatten wir aber auch nicht viel Zeit, um „Dirty Sanchez“, das neue Album zu schreiben. Letztendlich schrieben wir die Songs dafür in zweieinhalb Wochen und, naja, ich dachte eigentlich, ich hätte mehr Songs.

Wer schreibt die Songs? Du? Oder die Band zusammen?
Ich denke, ich bin sowas wie der „Katalysator“ in der Band, aber ich denke, diesmal brachten die anderen etwas mehr Input. Ich habe die anderen diesmal einfach machen lassen, was sie wollten. Ich weiß, es ist teilweise etwas schluderig geworden, aber was soll’s – es hat uns auf jeden Fall Spaß gemacht. Und auch wenn die Platte nur 21 Minuten lang ist, ist sie für uns doch ein Full Length-Album. Ja, für mich ist das Album wie eine Sammlung von BLACK FLAG-Songs. Alle Songs haben ein Vers- und einen Refrainteil, dazu ein Gitarrensolo, und auch wenn sie kurz sind, sind alle Elemente eines richtigen Liedes vorhanden. Und außerdem haben wir gleich 16 davon. Also für mich ist „Dirty Sanchez“ ein „richtiges“ Album.

Du hast vorhin erwähnt, dass du eigentlich eine typische Metalhead-Vergangenheit hast. Andererseits wären eure Songs ein gutes Stück länger, würdet ihr sie nicht so schnell spielen ...
Das stimmt auch wieder. Aber das hat sich auch so ergeben. Wir haben nicht immer so schnell gespielt. Als wir die Band gegründet haben, klangen wir eher wie die RAMONES auf der ersten Platte. Was dann passiert ist, weiß ich bis heute nicht genau. Es wäre schön sich einreden zu können, dass es nichts mit Alkohol und Drogen zu tun hatte, aber ich denke, genau das war der Fall. Jedenfalls wurden wir immer schneller und schneller, und neulich hatte ich die Eingebung, dass es was damit zu tun hat, dass wir uns gegenseitig so sehr hassen und deshalb möglichst wenig Zeit beim Spielen unserer Songs verbringen wollen. Nein, ehrlich, ich habe keine Idee, es ist einfach passiert.

Was für Musik habt ihr damals gehört?
RAMONES, BLACK FLAG, viel klassischen amerikanischen Punkrock, sowohl aus Kalifornien wie aus New York. Damals standen wir genau darauf, sahen uns alte BLACK FLAG-Videos an, die uns ziemlich inspirierten. Wir spielten zu der Zeit auch eher straighten Punkrock, aber fingen dann an SLAYER und SSD zu hören und damit veränderten wir unseren Stil ziemlich. Außerdem waren eine Zeit lang MOTÖRHEAD ein wichtiger Einfluss, aber der hat sich mittlerweile wieder gegeben, glaube ich.

Ich habe den Eindruck, dass so Mitte der Neunziger weltweit einige Bands entstanden sind, die einerseits mit dem Seventies-Rock, andererseits aber auch mit dem Punkrock der Achtziger aufgewachsen sind und beide Einflüsse verarbeitet haben – ich nenne hier einfach nur mal Bands wie die HELLACOPTERS, GLUECIFER, HOOKERS, ihr ...
Stimmt, das sehe ich auch so. Klar, es gibt natürlich bei den Bands, die du genannt hat, einige Unterschiede und Szene-Unterteilungen, aber auch viele Gemeinsamkeiten. GLUECIFER und HELLACOPTERS etwa sind viel mehr Rock als Punk, wie auch die TIGHT BROS. FROM WAY BACK WHEN, die einen heftigen AC/DC-Einfluss haben, aber diese Bands vereint, dass sie keine Klischee-Songs spielen, sondern die reine Rock-Power für sie im Vordergrund steht. Bands wie die HOOKERS und wir sind dann etwas mehr Punkrock als Rock’n’Roll, und wenn du dir die „Man’s Ruin“-10“ der HOOKERS anhörst, Mann, dann ist das zwar Punkrock, aber auch viel mehr Rock’n’Roll. Das ist echt was Eigenes, und ich denke, uns verbindet, dass wir der gleichen Generation angehören.

Zurück zu euch und euren Einflüssen. Wenn heutige Bands Elemente des Seventies-Rock übernehmen, dann ist der wichtigste Unterschied, dass das immer mit einem ironischen Augenzwinkern geschieht und nie so richtig ernst gemeint ist.
Absolut, ja. Diese ganzen Metal- und Rock-Klischees finde ich auch völlig lächerlich, aber es hat ganz klar was mit unserem Humor zu tun, wenn wir solche Klischees verwenden. Dabei geschieht das nicht bewusst, sondern „bewusst unbewusst“, wenn das Sinn macht. Solche Gesten und Sprüche kommen recht natürlich, wenn wir die bringen, doch wenn wir uns anschauen, müssen wir natürlich grinsen. Es macht einfach Spaß, und außerdem schreibt mir doch niemand vor, dass ich um jeden Preis Klischees vermeiden muss.

Die Band, die Musik muss mich selbst ja auch irgendwie unterhalten, sonst wäre das alles ja ziemlich langweilig.
Klar, absolut! Es gibt ja noch den Unterschied zwischen dem, was wir live machen und dem Studio. Im Studio sind wir schon auch ganz gut schnell, aber nicht überwältigend. Live dagegen sind wir echt „over the top“, und manchmal, wenn das Publikum richtig mitgeht und wir einen Energieflash haben, kann ich einen Eindruck davon erhaschen, wie schnell wir theoretisch werden könnten. Klar, es besteht die Gefahr, dass du ein paar Leute verlierst, wenn es so schnell wird, aber ich denke da nicht wirklich drüber nach. Außerdem gibt es ja Bands, die noch schneller sind als wir, und so lange wir nicht noch schneller werden, als wir es jetzt schon sind, ist alles in Ordnung.

Ihr habt mit „Razor blade“ einen Song auf dem neuen Album den DWARVES gewidmet. Wie kommt’s? Wie findest du das neue DWARVES-Album?
Mir gefällt es ganz gut, obwohl meine Lieblingsplatten „Blood, Guts & Pussy“, „Drooling For A Warm Teabag“ und „Thank Heaven For Little Girls“ sind. Die Platten danach klingen irgendwie „anders“, sind nicht mehr so ganz meine Sache.

Was ist mit deinen Texten, mit Zeilen wie „I knew a stupid prick, he was a fuckin’ dick“?
Das sind Texte direkt aus dem Bauch raus, wobei der speziell über einen Freund von mir aus San Francisco ist, der sich aufgehängt hat – und sein Freund hat sich den Arm mit dem Rasiermesser aufgeschlitzt. Eigentlich nicht witzig, aber, nun ja ...

Und „Liar“?
Das ist ’ne Story, die was mit San Francisco zu tun. Wir saßen da auf Acid im Bandbus unten an der Market Street auf dem Travel Lodge-Parkplatz und haben die toten Fliegen auf der Windschutzscheibe angestarrt. Das konnte ich meiner Freundin natürlich nicht erzählen, und deshalb heisst der Song „Liar“. Der Song ist den MURDER CITY DEVILS gewidmet, einer befreundeten Band aus Seattle. Das ist eigentlich ein Anti-Drogen-Song, denn ich habe mein Leben manchmal schon ganz schön krass gelebt mit meinen Drogenstories. Viele um mich herum ruinieren auch derzeit ihr Leben mit üblen Drogen, von daher hat das einen ganz realen Hintergrund.

Hast du dich denn drogenmäßig unter Kontrolle?
Nein, nie.

Welche Rolle spielten und spielen Drogen bei ZEKE?
Ich habe festgestellt, dass wir einfach besser spielen, wenn wir nicht so viel Drogen nehmen. Als wir die Band gründeten, war die ganze Drogensache eigentlich völlig außer Kontrolle. Aber wenn du richtig rocken willst, geht das nicht mit Drogen, und so versuche ich das irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Weißt du, ’ne Menge Freunde von mir sind an Drogen draufgegangen, das hängt mit der Szene bei uns zusammen, das sind keine schönen Geschichten – und deshalb habe ich „Let’s get drugs“ geschrieben, um mal zu sagen, wie dumm dieser Lebensstil eigentlich ist. Ich hab’s durchgemacht, ich weiß, wovon ich rede.

Hat diese ganze Drogensache auch was mit Seattle zu tun? Dem Nordwesten wird ja nachgesagt, er sei ein Ort, wie geschaffen für Depressionen. Ihr habt ZEKE gegründet, als der ganze Seattle-Hype schon wieder vorbei war.
Ja, und ich habe von diesem ganzen Grunge-Ding fast gar nichts mitbekommen, weil ich damals so am Arsch war. Ich habe NIRVANA nicht ein Mal live gesehen. Dafür habe ich MUDHONEY mehrfach gesehen und finde die richtig gut, auch heute noch. Gestern abend war ich noch mit Tad Doyle was trinken, und er erzählte mir mal wieder Geschichten von jener so unglaublich bedeutsamen Phase für die Rockszene von Seattle – und ich meinte nur, ich hätte keine Ahnung, wovon er spricht, weil ich zu der Zeit so auf Drogen war, dass ich nichts mitbekommen habe. Er regt sich dann immer furchtbar über meine Ignoranz auf, aber egal. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Mit der ganzen Grunge-Sache haben ZEKE nichts zu tun, wir kommen aus der Schmuddelpunk-Szene von Seattle, aus der nur ein paar Bands mal ’ne Single gemacht haben, die aber alle nie bekannt geworden sind. Bands wie die PISSDRUNKS eben, von denen vielleicht mal jemand gehört hat. Deren Sänger war unser erster Drummer, vor Donny. Unsere „Szene“ bestand aus ein paar Bands, die ab und zu in einem Pub spielten, aber das war alles und hatte überhaupt nichts zu tun mit all diesen Bands, deren Namen man schon mal im Zusammenhang mit dieser Grunge-Sache gehört hat. Und die Leute aus unserer Szene wären damals auch gar nicht in die Clubs reingekommen, in den NIRVANA oder PEARL JAM spielten, die hätten dort was auf die Fresse bekommen.

Und was ist heute? Ist da noch was übrig von der ganzen Grunge-Sache? Ihr habt eure Platte mit Kurt Bloch von den FASTBACKS aufgenommen.
Mehr oder weniger. Wir waren zwei Wochen im Studio, haben die Songs eingespielt, gaben Kurt die Bänder und er hat sie abgemischt. Ich wollte mit Kurt arbeiten, weil er eines unserer frühen Demos gemischt hat und ich das immer sehr gut fand. Außerdem kommt er immer zu unseren Shows und ist völlig begeistert, da lag es nahe, ihn zu fragen, und er war begeistert. Außerdem hat er auch NASHVILLE PUSSY produziert und gute Arbeit geleistet. Andererseits konnte er bei uns gar nicht so viel machen: wir gaben ihm ziemlich rau klingende Tapes und er hatte nicht viel Möglichkeiten, was zu verändern.

Wie nehmt ihr auf? Live im Studio?
Ja, klar! Wir stellen uns hin und spielen und versuchen, ausnahmsweise mal etwas langsamer zu sein. Aber weißt du was? Beim nächsten Album werden wir versuchen, im Studio genauso schnell zu spielen wie auf der Bühne, oder sogar noch schneller, einfach mal um zu sehen, wie die Leute das finden. Und zur Not nehmen wir die Platte eben nochmal auf. Ehrlich, unsere Studioplatten klingen für mich ziemlich lahm.

Bei den frühen Releases habt ihr stilistisch noch viel mit dieser ganzen Racing-Ästhetik gemacht, doch mittlerweile ist das verschwunden.
Als wir „Super Sound Racing“ machten, stand ich auf diese ganze Auto-Sache, und das Foto vom Cover fand ich einfach großartig. Außerdem drehten sich auch viele Texte um die Themen Hot-Rods und Autos. Das war nicht irgendwie aufgesetzt, nein, in Seattle ist nicht viel los, und so verbrachten wir viel Zeit auf den Rennstrecken der Umgebung. Und so wurde dieses Album dann so völlig „car oriented“, eher zufällig. Bei „Flat Tracker“ war es dann geplant, diese Motorrad-Thematik voll durchzuziehen, weil wir damals total darauf standen. Textlich aber ging’s eher um Drogen, persönliche Probleme und komische Gefühle. Auf „Kicked In The Teeth“ gab’s dann auch noch Sachen in Richtung der ersten beiden Platten, doch die neue Scheibe ist völlig frei von dieser Thematik.

Absichtlich?
Es hat sich so ergeben. Ich war ziemlich angepisst, als ich die Songs geschrieben habe und hatte den Kopf nicht frei für Außerplanmäßiges.

Was hat’s mit dem Titel „Dirty Sanchez“ auf sich?
Öhhh, weiß ich nicht ...

Soso ...
Naja, der Titel steht dafür, was wir Epitaph mit dieser Platte glauben, gegeben zu haben: A big Dirty Sanchez. Weißt du, was das ist?

Nein, nicht wirklich ...
Es bezeichnet einen wirklich ekelhaften Sexualakt ...

Welchen? Genauer, bitte!
Nun, es involviert Exkremente und anale Penetration – das muss reichen. Es ist ziemlich ekelhaft, ehrlich! Und es hat, ehrlich, keinen rassistischen Hintergrund.

Was habt ihr seit dem letzten Album denn so an Platten rausgebracht, was kommt in nächster Zeit?
Außer „Dirty Sanchez“ wird es in den nächsten Wochen vier neue Singles von uns geben. Eine auf Black Lung Records, wo auch verschiedene HOOKERS-Sachen erschienen sind – und übrigens gehen wir auch zusammen mit den HOOKERS hier in den USA auf Tour. Dann gibt es noch drei Split-7“s: eine auf Sub Pop mit den VALENTINE KILLERS, eine auf Empty Records aus Seattle mit den CATHETERS und eine mit SPEEDDEALER auf Junk Records. Da gibt’s dann jeweils zwei ZEKE-Songs. Mit Jeff von SPEEDDEALER, die ja früher REO SPEEDEALER hießen, werde ich übrigens demnächst eine neue Band gründen. Die kommen zwar aus Texas, aber ich habe ihn und den Schlagzeuger „gezwungen“ für eine Weile nach Seattle zu kommen. Die Sache wird entweder DITCH WITCH oder THE WITCHES heißen.

Ihr hattet auch unlängst ein Australien-Release.
Ja, auf Dropkick Records ist eine Compilation namens „True Crime“ mit frühen Single-Tracks erschienen, die zudem noch ein paar Tracks von „Flat Tracker“ enthält.

Von „Super Sound Racing“ gibt’s zwei Versionen: Eine auf IFA, eine auf Scooch Pooch.
Ja, auf IFA sind auch zwei unserer Singles erschienen, und da es IFA nicht mehr gibt, soweit ich weiß, kam das Album dann nochmal auf Scooch Pooch raus. Ich hatte den Macher von IFA damals bei einem Konzert von uns in Seattle getroffen, er bot uns an, ein Album zu machen, und damit war er der erste, der uns in ein Studio steckte.

Im Info zum neuen Album wird auch was von „Black Metal homicide“ als Inspirationsquelle gefaselt. Was soll das denn?
Ach, diese Geschichte ... Ich war besoffen und dieses Black Metal-Kid quasselte mich mit völliger Scheiße zu und machte mich blöd an. Ich versuchte es dann erst sachlich und diskutierte mit ihm, aber er zog es vor, mich zu beschimpfen und ich, besoffen, hatte dann irgendwann genug und haute ihm eine aufs Maul. Von „homicide“, von Mord, kann also nicht die Rede sein, es war eher ein kleiner Disput. Aber „Black Metal homicide“ klingt cooler ...

Sehr schön auch die letzte Zeile des Infos: „Ask Marky where he sees himself in one year, in five years. In one year outside the liquor store with no money, in five years at the right hand side of my masters. Now that, my friends, is rock.“ Dein Kommentar?
Den Punkt mit „draußen vor dem Liquor Store ohne Geld“ habe ich schon erreicht. Naja, die Band hält mich mehr oder weniger über Wasser, aber gestern zum Beispiel war ich noch damit beschäftigt herumzutelefonieren, um die Miete für nächsten Monat zusammenzubekommen. Es ist einfach verrückt, und ich frage mich manchmal, wie es all die anderen Bands schaffen durchzukommen. Ich glaube, ich sollte mir einfach einen Job suchen, „richtige“ Arbeit eben.

Du erwähntest vorhin eine Tour mit den HOOKERS.
Ja, wir werden anlässlich des neuen Albums in den USA mit den HOOKERS und den BULEMICS touren, und für ein paar Shows stoßen auch noch die ONYAS zu uns. Ich glaube, das wird ziemlich cool, aber auch schwierig für uns, nach all diesen Vorbands die noch zu toppen. Die BULEMICS sind gute Freunde von uns, die kommen aus Austin und sind richtig gut. Ich kann ihr Album auf Junk, das so coole Titel wie „Devil blood orgy“ oder „Snuff queen“ enthält, nur empfehlen.

Im Frühjahr werdet ihr wieder nach Deutschland kommen, nachdem ihr letztes Jahr nur eine Kurztour absolviert habt.
Ja, wir kommen für drei Wochen nach Europa und derzeit sieht es so aus, als würden wir in Deutschland mit den DWARVES, NEW BOMB TURKS und den CELLOPHANE SUCKERS spielen. Diesmal wollen wir auch in Spanien und Italien spielen, denn alle befreundeten Bands haben uns vorgeschwärmt, wie großartig es sein soll, in Spanien zu spielen.

Ihr wart letztes Jahr auch in Australien. Wie war das?
Wir waren in Australien und in Japan. Japan war großartig, Australien eher seltsam. Ich dachte nämlich, die ONYAS seien in Australien richtig groß, aber die scheinen in den USA und Europa beliebter zu sein als in ihrer Heimat. Und mir fiel auf, dass die Leute viel zu besoffen und zu faul waren, um mal etwas zu tanzen. Es war schon okay, aber die Shows in Europa und hier in den USA sind einfach wilder. Japan war dann unglaublich. Die Reaktionen der Leute haben alles übertroffen, was ich erwartet hatte, die sind völlig ausgerastet. Wir spielten eine Show in Naqoya, die war „way over the top“, das war womöglich das beste Konzert, das ich bisher gespielt habe.

Verkauft ihr denn ganz gut Platten in Japan?
Ich kenne keine genauen Zahlen zum letzten Album, aber ich glaube, es waren rund 3.000. Weltweit waren es wohl um die 20.000 Platten. Man sagt mir, das sei nicht schlecht, und ich bin auch zufrieden damit.