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SWERVEDRIVER

99th Dream

SWERVEDRIVER aus Oxford wurden 1989 gegründet und veröffentlichten nach einigen Kleinformaten 1991 auf dem legendären Creation-Label ihr Debüt „Raise“ und 1993 das zweite Album „Mezcal Head“, dem 1995 „Ejector Seat Reservation“ und 1996 „99th Dream“ folgten, sowie, nach einer zehnjährigen Pause ab 1998, das 2015er-Comeback „I Wasn’t Born To Lose You“ und zuletzt 2019 „Future Ruins“. Offensichtlich war „99th Dream“ seit damals im Vinylformat nie neu aufgelegt worden, so dass mit diesem Rerelease im Doppel-LP-Format eine Lücke geschlossen werden konnte. Nicht übernommen wurde das damalige Cover des vierten Albums der Shoegaze-Psychedelic-Pioniere, die damals noch vor dessen Erscheinen von Geffen Records gedroppt worden waren und dann beim US-Indielabel Zero Hour unterkamen. In UK erschien „99th Dream“ auf dem bandeigenen Label Sonic Wave Discs. Aufgenommen wurde das Album mit dem legendären, das Genre prägenden Alan Moulder, den die Band nun auch für die Überarbeitung der Songs für den Rerelease gewinnen konnten. Der Rausschmiss bei Geffen hatte wohl auch etwas damit zu tun, dass die Band sich für einen etwas relaxteren Sound entschieden hatte – doof nur, wenn das Label sofort zündende Songs im OASIS-Style erwartete und niemand Geduld hatte, die Platte auf sich wirken zu lassen. Heute würde man so ein Album wohl als „Spotify-Gift“ bezeichnen: bis hier was passiert, hat die ADS-Jugend schon weitergeklickt ... Diese Erfahrung und andere demotivierende Erlebnisse führten dann wohl auch zum „hiatus“ der Band. „99th Dream“ wurde nun auf kirschrotem Doppelvinyl mit neuem (seltsamem) Coverartwork neu aufgelegt, und wie so oft wirkt das, ist das, was damals ein Aufreger war, rückblickend nicht mehr als ein „Ach?“ wert. Mit „Why say yeah“, „Million miles from the sun (... and counting)“, „The director’s cut of your life“ und „Straight thru your heart“ sind zu den ursprünglichen elf Tracks noch vier Bonus-Songs hinzugekommen.