ANNISOKAY

Arms

Geht es hier um Arme oder Waffen? ANNISOKAY mögen es, Doppeldeutigkeiten nicht so schnell aufzulösen und den Hörern die Interpretation erst mal selbst zu überlassen. Schaut man sich „Arms“ genauer an, wird die Frage auch immer uneindeutiger. Es geht an vielen Stellen um Probleme, um Gewalt. So widmen sie der Schusswaffenproblematik in der USA einen ganzen Track namens „Fully automatic“, beschreiben ein Endzeitszenario in „Humanophobia“ und „End of the world“, bei dem man am Ende als einziger Überlebender der Welt zurückbleibt. Gänzlich düster ist „Arms“ aber dennoch nicht, denn Titel wie „Private paradise“ lassen die Hoffnung nie ganz sterben. Braucht man folglich eher Waffen, um sich in der Welt noch behaupten zu können, oder Arme, um seinen Mitmenschen Zuneigung und Trost spenden zu können? Musikalisch sind ANNISOKAY auf „Arms“ wieder einen Tacken härter als auf dem Vorgänger „Devil May Care“. Ein bisschen mehr Elektronik ist auch zu verzeichnen, aber selbstverständlich bleibt der unverkennbare Stil der Band erhalten. ANNISOKAY haben einfach immer einen hohen Wiedererkennungswert, der sich auch von Album zu Album nicht wirklich abzunutzen scheint.