EWIG.ENDLICH.

Auf Grund

Alles beginnt ganz harmlos. Zwei Minuten lang wiegen EWIG.ENDLICH. den Hörer in einer unschuldig-lässigen Atmosphäre, bis die Gitarren Schwung aufnehmen und gemütszerreißende Shouts von Sänger Simon einsetzen. „Versunken – hingegeben bist du deinem Innenleben / Der Milchstraße deiner Seelenbilderwelt / Ertrinkst berauscht und taumelnd in deiner Sinneswelt.“ Die Stimmung wird zunehmend beklemmend – die melancholisch-düsteren Landschaftsaufnahmen im Booklet hätten es erahnen lassen können. „Auf Grund“ ist kein Spaß, macht aber Freude zu hören. Denn kraftvoll, mächtig und Abgründe eröffnend spiegeln die Dortmunder gekonnt das Gefühlschaos wider, in das wir uns in unserer schnelllebigen Welt immer wieder verirren. Kurze, nachdenkliche Momente, etwa während der vertonten Gedichte in „Schwarz und Stern“ oder „Abend“. Dann wieder ein bisschen Crust, ein wenig Doom im sonst Screamo-geprägten Post-Hardcore, leider nicht optimal abgemischt: Die Vocals verblassen stellenweise, werden immer wieder überflutet von den traurigen, aber hoffnungsvollen Gitarrenleads, wie die Band sie selber beschreibt. Schade, denn die Texte bergen Poesie. Lyrics und Musik wiegen schwer, manchmal allerdings bis zur Schwerfälligkeit. Dennoch, mit „Auf Grund“ zeigen EWIG.ENDLICH. ein vielversprechendes Debütalbum und viel Talent.