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NONAME

Best Of 2001-2021

Ich bin ehrlich. Punk aus China ist bis auf Bands wie SMZB doch ziemlich an mir vorbeigegangen. Doch auch NONAME gibt es schon zwanzig Jahre. Und einen Einblick in ihre Veröffentlichungen gibt dieses „Best Of“-Album. Auf zwei LPs findet ihr 22 Songs der selbsternannten „Kungfu Punx“. Sie spielen einen rauhen Mix aus Streetpunk, melodischem Punkrock und Hardcore-Punk. Vorbilder dürften unter anderem RANCID, CASUALTIES, aber auch OXYMORON sein. NONAME singen zumeist auf Englisch, aber ihr Sound hat auch bei den Songs auf Chinesisch wie „Chaos Changan“ einen ziemlich britischen Einschlag und recht geniale Bassläufe. Hit der Compilation ist „No name“, bei dem sie chinesische Traditional-Klänge mit Punk mixen. NONAME sind definitiv kein Abklatsch, Punk als Way of Life ist bei ihnen kein Gepose, und ihre Texte sind auch systemkritisch, etwa bei „Trash violent society“. Dass die Compilation dann doch nicht mit einem Gongschlag endet, eben bei „Kungfu punx“, der als letzter Song gelistet ist, sondern mit einem Hidden Track, passt schon. Die Optik der Band ist sympathischerweise eindeutig UK82 und damit auch ein klares Statement nach draußen – anders als die Standarduniform aus Vollbart, Basecap und Bandshirt hierzulande. Je öfter ich die LPs höre, desto mehr fällt mir auf, dass ich meine Aufmerksamkeit auch mal über meinen Tellerrand richten muss. Die auf 500 Exemplare limitierte Doppel-LP kommt im schicken Klappcover mit allen Texten, und das Vinyl ist verschieden marmoriert. Das passt also auch.