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CULT

Born Into This: Savage Edition

Mit ihren 1984 und 1985 entstandenen Alben „Dreamtime“ und „Love“ waren die aus THE SOUTHERN DEATH CULT beziehungsweise DEATH CULT hervorgegangenen THE CULT um Frontmann Ian Astbury zu Lieblingen der Goth-Crowd geworden. 1987 mutierten THE CULT dann überraschenderweise mit dem von Rick Rubin produzierten „Electric“ zu einer modernen Hardrock-Band mit knochentrockenem Sound und zahllosen potenziellen Hitsingles, die nicht mehr so ganz dem Rhythmusgefühl ihrer bisherigen Schwarzkittel-Fans entsprach. Bis heute ist „Electric“ mein persönliches, unerreichtes Highlight im Schaffen der Band geblieben, auch wenn THE CULT selbst in ihren schwächeren Momenten nie richtig scheiße waren und mit „Choice Of Weapon“ 2012 mit den verbliebenen Originalmitgliedern Astbury und Gitarrist Billy Duffy sogar noch mal eine richtig herausragende Platte zustande brachten. Fünf Jahre zuvor war das sehr passable und gut gealterte Album „Born Into This“ entstanden, mit der etwas durchschnittlichen Single-Auskopplung „Dirty little rockstar“, das alle wichtigen THE CULT-Zutaten enthielt, wobei die Gothic-Rock-Wurzeln der Band auch hier weiterhin keine Rolle mehr spielten. Schon damals war das Album in einer „Savage Edition“ erschienen, ergänzt um eine zweite CD mit zwei zusätzlichen (unnötigen) Demos, zwei (richtig guten) unveröffentlichten Stücken und einer längeren Version des Songs „Savages“, die jetzt neu aufgelegt wurde. Wer das von KILLING JOKE-Bassist Youth produzierte Album damals verpasst hatte, sollte ihm in dieser Form vielleicht noch mal eine Chance geben, auch wenn „Born Into This“ nicht zu den zwingenden Must-have-Platten der Band gehört.