BRIGHTBURN

Wer das große Vergnügen hatte, drei Stunden Lebenszeit mit „Avengers: Endgame“ zu verplempern, dürfte eigentlich bis in alle Ewigkeit vom Superhelden-Virus geheilt sein. Nur bei „Guardians of the Galaxy Vol.

3“ würde ich noch mal eine Ausnahme machen, den jetzt doch James Gunn drehen wird, obwohl ihn Disney eigentlich wegen geschmacklich grenzwertiger Tweets zum Thema Vergewaltigung und Pädophilie vor die Tür gesetzt hatte.

Gunn ist auch der Produzent von David Yaroveskys „Brightburn“ (sein Spielfilmdebüt, der etwas wirre Low-Budget-Mysteryhorror „The Hive“ von 2014, wurde in Deutschland nie veröffentlicht), dessen Brüder Brian und Mark Gunn das Drehbuch dazu schrieben.

„Brightburn“ ist der perfekte Film für Menschen, die Superhelden hassen. Und man muss kein ausgewiesener Fachmann in diesem Bereich sein, um zu erkennen, dass hier Supermans Origin Story aufgegriffen wurde, um diese Figur dann auf subversive Weise neu zu interpretieren.

Denn was wäre, wenn ein Kind aus einer anderen Welt auf der Erde landen würde, aber anstatt ein mit überirdischen Kräften ausgestatteter Retter der Menschheit zu werden, würde das genaue Gegenteil passieren? Natürlich ist die Welt der Comics voll von Superbösewichten, was in „Brightburn“ allerdings fehlt, ist ein positiver Gegenpol, der das Böse schließlich bekämpft.

Als Tori and Kyle Breyer in der Nähe ihrer Farm in Brightburn, Kansas in einem abgestürzten Raumschiff einen kleinen Jungen finden, freuen sie sich noch darüber, da ihre bisherigen Versuche, ein eigenes Kind zu zeugen, nicht von Erfolg gekrönt waren, ahnen aber nicht, was sie sich da ins Haus geholt haben.

Letztendlich kann „Brightburn“ sein inhaltliches Potential nie richtig ausschöpfen, es reicht aber immer noch zu einem recht spannenden, ziemlich finsteren und blutigen Horror/SciFi-Film der B-Kategorie.