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BUTTSHAKERS

Arcadia

Es fällt schwer, zu benennen, wann exakt in den über zehn Jahren seit ihrer Gründung die BUTTSHAKERS aus Lyon eigentlich den stilistischen Cut vollzogen haben – weg von einem garagigen Pre-Motown-R&B zu einem kaleidoskopischen Sound zwischen Deep Soul und funkigen Blaxploitation-Jams –, aber mit ihren letzten beiden Alben dürfte diese Art von Wandel eklatant ins Auge fallen, vor allem im direkten Vergleich zu ihren ersten Singles, auf denen noch Brenton Wood oder THE FIVE DU-TONES die Marschrichtung vorgaben. Nun sind es eher Curtis Mayfield, Gil Scott-Heron, SLY & THE FAMILY STONE, die als Referenz herhalten müssen – nicht nur als Rahmen für den Soundscape der BUTTSHAKERS sondern auch für das Level der „social consciousness“, das die Lyrics der sechsköpfigen Band erklimmt. Und auch wenn das ein überschaubares Line-up sein mag, mindert das keinesfalls die Durchschlagskraft der eklektischen Kompositionen, in denen Afrobeat-Breaks und messerscharfe Funk-Licks ein inniges Tête-à-Tête mit Orgel- und Flöten-Parts eingehen, ein starkes Brass-Ensemble den Call-and-Response Teppich für Gospelchöre ausrollt und dann wiederum alles gelegentlich mit einer psychedelischen Gardine verhangen wird. Und auch wenn man der Rotzigkeit der frühen BUTTSHAKERS hinterhertrauern mag, bleibt festzuhalten, dass ihr neuer Sound in seiner Raffinesse eine ganz eigene Liga aufmacht.