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MOUNTAIN GOATS

Dark In Here

Zwar ist der Output der THE MOUNTAIN GOATS bei weitem nicht so extrem wie etwa bei Robert Pollard und seinen GUIDED BY VOICES, dennoch hat man das Gefühl, dass John Darnielle nicht lange die Füße still halten kann, bevor er wieder mit neuen Songs im Studio steht, und in der Regel ist das Ganze auch alles andere als schlecht. In diesem Fall ist die kurze Pause zwischen „Dark In Here“ und dem Vorgänger „Getting Into Knives“ aber nicht weiter verwunderlich, denn beide Platten wurden im März 2020 mit Bob Mould-Schlagzeuger Jon Wurster und Bassist Peter Hughes aufgenommen. Wer aufgrund des Titels oder der um Paranoia kreisenden Texte ein düstereres THE MOUNTAIN GOATS-Album als gewohnt erwartet, den „enttäuscht“ Darnielle, der diesmal möglicherweise etwas melancholischer und nachdenklicher klingt, aber mit seinen Songs auch nicht gerade Depressionen auslöst. Stilistisch hat Darnielle ja schon lange keine Berührungsängste mehr und versieht sein bekanntes folkiges Songwriting diesmal mit einer ziemlich jazzigen, streckenweise erstaunlich disharmonischen Note. In meine THE MOUNTAIN GOATS-Top-Ten kommt „Dark In Here“ aber nicht, dafür ist mir das Songmaterial etwas zu durchwachsen, auch wenn hier als Gast Spooner Oldham an den Keyboards zu hören ist, der 1978 schon maßgeblich an Neil Youngs Album „Comes A Time“ beteiligt war.