DESASTERKIDS

Superhuman

Was noch wortwörtlich mit Sex, Bier und Breakdowns bei Redfield Records begann, ist inzwischen ein seriöses, erwachsenes Projekt geworden. Zwar wird Gitarrist Iain weiterhin mit WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER in Verbindung gebracht, aber von Party und Electronicore ist nicht viel geblieben bei DESASTERKIDS. Inzwischen haben wir es mit ruhigem, rockigem Metalcore zu tun, der nur noch leichte elektronische Einflüsse hat, die aber auch nicht grundlegend zum Gesamtwerk beisteuern, sondern nur ein Instrument von vielen sind. Und seit kurzem sind DESASTERKIDS sowieso erst mal in aller Munde wegen des Outings von Sänger Andi. Wenn man aber über den Shitstorm hinwegsieht, den sich DESASTERKIDS damit eingefangen haben, und einen genaueren Blick auf das zweite Studioalbum „Superhuman“ wirft, wird man mit einem reifen Werk konfrontiert, das sich intensiv mit dem Erwachsensein und den persönlichen Problemen, die man als Erwachsener so haben kann, beschäftigt. Selbstzweifel, Depressionen und die Normen und Zwänge der Gesellschaft bilden einen roten Faden. „I’m not a man of religion, but I feel like I’m losing faith“, heißt es beispielsweise in „Bulletproof“. Düstere Aussichten, und nein, Party ist hier sicherlich nicht angesagt, sondern eine Auseinandersetzung mit der (sozialen) Welt, die uns umgibt.