OBSCURA

Diluvium

Neun Jahre hat es gedauert, bis OBSCURA die mit „Cosmogenesis“ begonnene Album-Quadrologie abschließen. Die darin besprochenen Themen Geburt, Tod, Wiedergeburt lassen sich dabei auf den ersten Hördurchlauf recht schwer greifen, vielmehr bedarf es der mehrfachen Auseinandersetzung mit dem Oeuvre. Rein musikalisch ist dies bei „Diluvium“ zum Glück nicht der Fall. Klar, OBSCURA spielen keinen simplen Death Metal, in Sachen Struktur und Eingängigkeit ist man von den opulenten Auswüchsen des nicht minder schlechten Vorgängers „Akroasis“ zu besser Fassbarem zurückgekehrt. Die Hitdichte ist auf einem ähnlich hohen Level wie auf „Cosmogenesis“. Tracks wie „Clandestine stars“ oder „Conjuration“ sind übersichtlich gestaltet, enthalten zwar fingerbrechende Gitarrenabfahrten und wilde Schlagzeugeinlagen, wirken aber nicht verkopft. Gekoppelt mit der geerdeten Produktion des Albums entspinnt sich so ein Bild, das man in diesem Genre eher selten erblickt. OBSCURA gelingt es, den Hörer auf den ersten Blick einzufangen und ihm kleine Erfolgserlebnisse durch starke Hooks zu liefern, ihn aber mit vielen Details im Hintergrund auch noch länger bei Laune zu halten.