Foto

THROUGH THE EYES OF THE DEAD

Disomus

Viele Hörer dürften zum ersten Mal in Kontakt mit THROUGH THE EYES OF THE DEAD kommen. Die letzten sieben Jahre hat sich die Gruppe aus Florence, South Carolina in vornehmer Zurückhaltung geübt und eine Kreativpause eingelegt. Zuvor ist das Quintett einer der Katalysatoren der Deathcore-Sparte gewesen und hat sich um die Spielart einige Verdienste erworben. Im schnelllebigen Extrem-Underground jagt jedoch ein Hype den nächsten. Auf früheren Lorbeeren können sich Künstler nicht ausruhen. Wer sich an THROUGH THE EYES OF THE DEAD noch erinnert, findet schnell Zugang zu „Disomus“ und wird feststellen, dass die Musiker ihr Spiel schlüssig weiterentwickelt haben. Neueinsteiger sehen sich einer kompromisslos und verbreakt aufspielenden Gruppe gegenüber. In den Reihen des Quintetts steht nunmehr auch Steven Funderburk von WRETCHED, der den zweiten Gitarristen ersetzt. Ansonsten handelt es sich um dasselbe Line-up, das zuletzt „Skepsis“ geschrieben und eingespielt hat. Die Comeback-Platte überzeugt sowohl mit technischer Raffinesse als auch tighter Umsetzung und einem verbindenden Songwriting. Handwerk und Komplexität sind nicht Selbstzweck, sondern in einen führenden Rahmen eingebunden. „Disomus“ basiert auf einem songdienlichen Ansatz, der für Variation und Abwechslungsreichtum bürgt. THROUGH THE EYES OF THE DEAD behalten dabei stets den Überblick und verstehen sich gut darauf, ihre individuellen Fertigkeiten ansprechend in Szene zu setzen. Deshalb nimmt man die Band aus South Carolina als frisch und interessant wahr. Das Quintett verbucht damit eine gelungene Rückkehr.